Die Gemeinsame Ethikkommission der Hochschulen Bayerns (GEHBa) feiert das erste runde Jubiläum: Fünf Jahre nach Gründung hat sie sich zur zentralen Anlaufstelle für Forschungsethik für bayerische Hochschulen entwickelt. Seither wurden bereits über 350 Ethikvoten bearbeitet, davon allein 150 im Jahr 2024 – ein Wert, der die wachsende Bedeutung ethischer Standards in der Forschung unterstreicht.
„Ethikvoten sind heute unverzichtbar für erfolgreiches wissenschaftliches Publizieren und die Akquise von Forschungsgeldern“, erklären die Sprecher der GEHBa Dr. Julia Krumme, Technische Hochschule Augsburg, Prof. Dr. Karsten Weber, OTH Regensburg, und Prof. Dr. Walter Swoboda, Hochschule Neu-Ulm. „Mit der GEHBa haben wir eine dringend benötigte Infrastruktur geschaffen, die Forscherinnen und Forscher an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), insbesondere auch Promovierende, optimal unterstützt“, ergänzt der Geschäftsführer der GEHBa, Dr. Martin Schmieder.
Umfassender Service von der Antragstellung bis zur Beratung
Die 2019/2020 ins Leben gerufene Kommission bietet weit mehr als Begutachtung von Forschungsvorhaben; sie unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits bei der Formulierung ihrer Ethik–Anträge. Ein zweiteiliger Online-Kurs über die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) sowie umfangreiche Informationsmaterialien stehen allen Forschenden in Bayern und darüber hinaus kostenfrei zur Verfügung.
Ergänzend fungiert die GEHBa zudem als Kooperationspartnerin des Gemeinsamen Ausschusses von DFG und Leopoldina zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung. In ihrer Rolle als Kommission für Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEF) ist sie der offizielle Ansprechpartner für „Dual Use“-Problematiken an bayerischen HAWs.
Steigende Nachfrage durch Forschungsausbau erwartet
Die Erfolgsgeschichte der GEHBa steht erst am Anfang: Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Forschungsaktivitäten an bayerischen HAWs und der Einrichtung neuer Promotionszentren wird eine weitere Steigerung der Antragszahlen erwartet. Bereits heute unterstützt die Kommission diese Entwicklung durch Kurse und Vorträge zu den Regeln guten wissenschaftlichen Arbeitens. Im Mai 2024 tagte die GEHBa an der OTH Regensburg.Unter dem Motto „Weichenstellungen“ diskutierten Mitglieder der GEHBa, Hochschulleitungen und Vertreterinnen und Vertreter aus der Forschung über zukunftsweisende Themen und Herausforderungen im Bereich der ethischen Prinzipien in der Hochschulbildung und -forschung.
Bundesweites Interesse am bayerischen Modell
Der Erfolg der GEHBa strahlt über die Landesgrenzen hinaus: Zahlreiche Anfragen aus anderen Bundesländern belegen den Modellcharakter der bayerischen Lösung: „Wir sehen großes Interesse an unserem integrativen Ansatz, der Ethikvoten, Beratung und Weiterbildung unter einem Dach vereint“, so die Sprecher der GEHBa.