14. Oktober 2025 17:15-18:45 Uhr

Dialektik der neoliberalen Konjunktur: Entsicherung, Empowerment und Anti-Gender-Mobilisierungen

Die Entwicklungen der sogenannten neoliberalen Phase zeitigten im konservativen Geschlechterregime Deutschlands widersprüchliche Konsequenzen: Soziale Entsicherung und Diskontinuitäten im männlichen Erwerbsalltag sind begleitet von einer prekären Form des Empowerments von Frauen sowie der Anerkennung nicht-heteronormativer Lebensweisen und Geschlechtervorstellungen jenseits der Binarität. Darüber hinaus trugen feministische Kämpfe und Gender Studies zur Destabilisierung männlicher und heteronormativer Deutungshoheit bei. Diese widersprüchlichen Entwicklungen hinterließenSpuren im Alltag der Menschen, nicht zuletzt, weil als sicher geglaubte Vorstellungen, Normen und Institutionen erschüttert wurden. Rechtsautoritäre Akteurinnen und Akteure greifen diese Widersprüche auf und versprechen sie in einem vermeintlich konsistenten Narrativ aufzulösen: Gender fungiert in diesem Narrativ als ein Konzept, das sowohl Verunsicherung weiter verschärfen, als auch eine neue Identität im Rahmen [...].