Zwei Semester in Mega-Metropole in China

Eine Studentin der OTH Regensburg berichtet von zwei spannenden Auslandssemestern im dualen Mikrosystemtechnik-Bachelor an der University of Shanghai for Science and Technology (USST).

China, das „Reich der Mitte“, ist heute aufstrebende Weltmacht mit facettenreicher Geschichte und jahrtausendealter Kultur. Leider bekommt man aus den deutschen Medien nur einen kleinen Ausschnitt der dortigen Lebensart zu Gesicht. Um sich ein umfassendes Bild eines anderen Landes zu machen, muss man dort gelebt haben.

Die Chance für eine Zeit in China bot sich mir dank einer Auslandspartnerschaft der OTH Regensburg. Im September 2016 begann das Abenteuer für mich, das dritte und vierte Semester meines dualen Mikrosystemtechnik-Bachelors an der University of Shanghai for Science and Technology mit dem Schwerpunkt Optoelektronik zu studieren.

Shanghai ist 80-mal größer als Regensburg und bei knapp 25 Millionen Einwohnern ist immer viel los, ob auf den Straßen, in Geschäften oder in der U-Bahn. Das kann an Feiertagen oder in der Rushhour ziemlich eng werden, wie ich morgens auf dem Weg zur Universität erfahren durfte.

An der dortigen Fakultät wurden wir sehr herzlich empfangen und schnell in den Vorlesungsalltag integriert. Die Veranstaltungen sind auf Englisch, was nach einer ersten Eingewöhnungszeit keine Schwierigkeit mehr darstellte. Sprachlich die größere Herausforderung war eindeutig Chinesisch. Im Alltag – sei es beim Essen oder beim Taxifahren – ist die Verständigung auf Englisch eigentlich nicht möglich, außer man nimmt Hände und Füße zur Hilfe. Von der Uni wurden Sprachkurse angeboten, die uns den Einstieg in die fremdartig anmutenden Zeichen und Laute erleichterten. Dann blieb nur, es immer wieder zu versuchen.

Die Einheimischen freuten sich über jedes „NiHao“ (Hallo auf Chinesisch), mit dem man sie begrüßte; zum Beispiel die alten Köchinnen in den kleinen Gaststätten oder Garküchen auf der Straße. Für gerade mal um die zwei Euro gab es dort leckere Mahlzeiten bestehend aus Reis oder Nudeln mit Gemüse und Fleisch. Besonders ist die chinesische Essensmentalität. Geht man in einer Gruppe etwas gehobener essen, bestellt nicht jeder für sich einen Teller, sondern man wählt viele verschiedene Gerichte aus, die man in der Mitte des Tisches aufstellt. Mit seinen Stäbchen kann dann jeder überall probieren, und so entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft.

Ich bin sehr froh, dass ich in China leben durfte und bin um viele Erfahrungen reicher wieder nach Deutschland zurückgekommen, die ich hier nicht alle aufschreiben kann. Vielen Dank an die OTH Regensburg, die USST in China und Osram, dass ich diese Chance nutzen konnte!

Studentin Anja Tiede vor der Skyline in Shanghai. Foto: Anja Tiede
Studentin Anja Tiede vor der Skyline in Shanghai. Foto: Anja Tiede
Teehaus und Jiuqu-Brücke in Yuyuan, einem klassischen Garten in Shanghai. Im Hintergrund der Shanghai Tower. Foto: Anja Tiede
Teehaus und Jiuqu-Brücke in Yuyuan, einem klassischen Garten in Shanghai. Im Hintergrund der Shanghai Tower. Foto: Anja Tiede
Traditionelle chinesische Nudelgerichte in einem kleinen Straßenrestaurant. Foto: Anja Tiede
Traditionelle chinesische Nudelgerichte in einem kleinen Straßenrestaurant. Foto: Anja Tiede