Zusatzqualifikationen für die Soziale Arbeit

Die Studierenden der Sozialen Arbeit konnten sich am 25. November 2021 über die Möglichkeiten informieren, Zusatzqualifikationen in Form von Zertifikaten zu erwerben.

„Hochschul-Zertifikate weisen ein vertieftes Interesse an einem Themengebiet nach“, sagte Fachstudienberaterin Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker von der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften. „Ich höre immer wieder von Absolventinnen und Absolventen, für die so eine Zusatzqualifikation im Bewerbungsverfahren nützlich war“. Die Initiative für die Etablierung von Zertifikaten war vor einigen Jahren von Studierenden ausgegangen, die einen Nachweis über ihr über das Pflichtprogramm hinausgehendes Engagement wollten. Inzwischen bietet die Fakultät vier Zusatzqualifikationen an:

Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen

Akademischer Oberrat Martin Zauner stellte das Zertifikat „Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen“ vor, das in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk St. Franziskus Abensberg (B.B.W. St. Franziskus Abensberg) durchgeführt wird. Ziel des Zusatzzertifikates ist es, Studierenden im Rahmen des Studiums die Möglichkeit zu geben, differenziertes Wissen über die Hintergründe von Gewalt, über Erscheinungsformen und Interventionsstrategien zu erwerben.

Im Rahmen des Zertifikats „Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen“ sind Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft. Die theoretischen Grundlagen werden in Lehrveranstaltungen wie „Jugenddelinquenz“, „Aggressionstheorien“ oder „Abweichendes Verhalten“ gelegt. Ergänzt werden diese Grundlagen durch Methoden wie „Soziales Training mit aggressiven Kindern und Jugendlichen“, verpflichtend ist eine Lehrveranstaltung „Mediation“. Am B.B.W. St. Franziskus Abensberg erlangen die Studierenden im Bereich „Spurwechsel“ (U-Haft-Vermeidung / Sozialtherapeutische Wohngruppe) eine Vertiefung und Verbreiterung des Feldwissens und der Methodenkenntnisse. Dies wird im Rahmen einer praktischen Tätigkeit in gruppenpädagogischen Kontexten vor Ort umgesetzt und intervisorisch begleitet.

Zertifikate Medienkompetenz und Ethikum

„Medienkompetenz wird in vielen Feldern der Sozialen Arbeit erwartet und ist vor allem aktuell stark nachgefragt“, sagte Uwe Stritzel. Für das Zertifikat „Medienkompetenz“ müssen fünf Lehrveranstaltungen mit sehr gutem oder gutem Erfolg abgeschlossen werden; mindestens zwei davon müssen zusätzlich belegt werden. Mindestens eine Lehrveranstaltung muss die theoretischen Grundlagen im Bereich Medienkompetenz behandeln, dazu gehören beispielsweise „Medienerziehung – Medienwirkung im Kindes- und Jugendalter“ oder „Mediatisierung: Alltag - Arbeit – Gesellschaft“. Mindestens zwei dieser Lehrveranstaltungen müssen einen praxisbezogenen Inhalt haben wie etwa die Lehrveranstaltungen „Digitale Spielkulturen“, „Digital Storytelling“ oder „Online-Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialen Arbeit“.

Kulturpädagoge Prof. Dr. Christian Zürner hob die Bedeutung einer Auseinandersetzung mit philosophischen und ethischen Fragestellungen für die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit hervor. Anders als in anderen Wissenschaften gehe es bei der Ethik nicht um die Erkenntnis dessen, was ist, sondern dessen, was sein soll, sagte Prof. Dr. Zürner, „die Ethik ist eine wertende Disziplin“. Studierende, die mit dem „Ethikum“ einen Schwerpunkt legen, müssen die Qualität des ethischen Wissens und Argumentierens in mündlichen und schriftlichen Leistungen nachweisen. Anrechenbare Kurse sind „Ethik der Sozialen Arbeit“, „Digitalisierung und Ethik“ oder auch „Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit“.

Fachstudienberaterin Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker erläutert die Vorteile von Zusatzqualifikationen, die im Studium erworben werden können.
Fachstudienberaterin Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker erläutert die Vorteile von Zusatzqualifikationen, die im Studium erworben werden können.
Akademischer Oberrat Martin Zauner stellt das Zertifikat „Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen“ vor, das in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk St. Franziskus durchgeführt wird.
Akademischer Oberrat Martin Zauner stellt das Zertifikat „Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen“ vor, das in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk St. Franziskus durchgeführt wird. Screenshots: OTH Regensburg/Dr. Kerstin Pschibl