Projekt REGI-OA

Zukunftsfähig durch Austausch - OTH Regensburg unterstützt Gemeinden im Krisendialog

Wie gelingt kommunale Krisenvorsorge? Bei einer Veranstaltung im Landratsamt Sonthofen unterstützte die OTH Regensburg Gemeinden dabei, voneinander zu lernen und gemeinsam handlungsfähig zu werden.

Am 10. April 2025 kamen im Landratsamt Sonthofen Vertreterinnen und Vertreter der Oberallgäuer Gemeinden zur Veranstaltung „Rat und Tat – als Gemeinde schrittweise zur Handlungssicherheit in der Krise“ zusammen. Die OTH Regensburg begleitete das Treffen im Rahmen des Projekts „Stärkung der Resilienz einer ländlichen Region im voralpinen Bereich“ unter Leitung von Prof. Dr. Bresinsky mit fachlichem Input und Moderation.

Im ersten Teil der Veranstaltung "Voneinander lernen" stand der Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden und dem Landratsamt im Fokus. So berichtet Herbert Fackler, Sachgebietsleiter für Sicherheitsrecht, Brand- und Katastrophenschutz am Landratsamt Oberallgäu, über aktuelle Entwicklungen - z.B. der Erarbeitung eines Konzeptes für so genannte Notfalltreffpunkte. (auch unter "Katastrophenschutz Leuchttürme" bekannt) Im Anschluss tauschten sich die Gemeinden über ihre bestehenden Krisenvorkehrungen wie Hochwasserschutzpläne und -Maßnahmen, Notfalltreffpunkte oder grundlegende technische Ausstattungen aus. Gleichzeitig wurde deutlich: Der Wunsch nach weiterer Vernetzung und gezieltem Ausbau der bestehenden Maßnahme ist groß.

Im zweiten Teil der Veranstaltung "Miteinander wachsen" gab Hans Ellmayer, Ministerialrat a.D. und langjähriger stellvertretender Leiter des für Katastrophenschutz zuständigen Sachgebiets im bayerischen Innenministerium Impulse über die Zuständigkeit und Rolle der Gemeinden in Großschadenslagen. Gerade in Situationen ohne Kontakt zum Landratsamt übernehmen Gemeinden eigenständig Aufgaben der Katastrophenschutzbehörde. In einem anschließenden Workshop "Schrittweise zur Handlungssicherheit in der Krise" arbeiteten die kreisangehörigen Gemeinden nach fachlichen Einführungen durch die OTH Regensburg an den drei Themenfeldern „Krisenstab“, „Krisenkommunikation“ und „Notfalltreffpunkte“. Dabei tauschen sich die Gemeinden über den Status-quo aus, teilen ihre Herausforderungen, bereits bewährten Ansätze und entwickeln gemeinsam erste Lösungsansätze.

Herbert Fackler betonte: „Der Risikodialog und die Vernetzung unserer Gemeinden bei der Krisenvorsorge sind entscheidende Pfeiler für ein wirkungsvolles kommunales Krisenmanagement und eine effektive Handlungssicherheit im Ernstfall.“

Ein Mann hält einen Vortrag
Referent Hr. Ellmayer über Zuständigkeiten der Rollen der Gemeinden in Großschadenslagen. Foto: OTH Regensburg/Lisa Becher
Gruppenfoto der Teilnehmer
Vertretende der kreisangehörigen Gemeinden mit dem Projektteam des Landratsamts Oberallgäu und der OTH Regensburg. Foto: LRA OA/Christine Hecht