VolkswagenStiftung fördert Symposium zu antiken Treppen

In Kooperation mit dem Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie der OTH Regensburg hat das Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU Münster erfolgreich einen Antrag auf Förderung eines Symposiums zu Antiken Treppenanlagen bei der VolkswagenStiftung gestellt.

Die VolkswagenStiftung fördert ein Symposium mit dem Titel "Gestaltung, Funktion und Bedeutung antiker Treppenanlagen. Multiperspektivische Analyse einer transkulturellen Konstante", welches das Institut für Ägyptologie und Koptologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster) in Kooperation mit dem Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie der OTH Regensburg veranstaltet. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Stiftungsprogramms "Sommerschulen und Symposien".

Die Treppe war neben ihrer rein praktischen Funktion schon im Altertum stark mit Symbolcharakter aufgeladen. Im Alten Ägypten beispielsweise stand sie für eine Verbindung zum Himmel und konnte zudem den Urhügel repräsentieren, der bei der Schöpfung der Welt entstand. Auch bei Festen und in Ritualen spielten Treppenanlagen als Schauplatz von Prozessionen oft eine zentrale Rolle. Solche Prozessionen wiederum wurden oft in Reliefs an Treppenanlagen verewigt.

Im Rahmen der Symposienwochen werden sich im Herbst 2021 zwanzig Expert*innen aus aller Welt in Hannover versammeln, die sich der Erforschung antiker Treppen widmen. Ihr Ziel ist es, herauszufinden, wie die Menschen vom Alten Orient über Ägypten bis hin zum späten Römischen Reich Treppen nutzten, wahrnahmen und deuteten.

Das Symposion geht auf die Initiative zweier Nachwuchswissenschaftlerinnen (Dr. Alexa Rickert, WWU Münster, und Sophie Schlosser, OTH Regensburg) zurück, die sich beruflich schon länger mit der Erforschung von Treppen befassen. Mit einem innovativen Forschungsansatz setzt die Veranstaltung erstmals die Treppen der Antike in den Fokus eines wissenschaftlichen Diskurses.

Nord-Treppe des Apadana in Persepolis (Iran) mit Relief von Gabenbringern.
Nord-Treppe des Apadana in Persepolis (Iran) mit Relief von Gabenbringern. Foto: Sophie Schlosser