VReduMED möchte immersive Technologien wie Virtual Reality in der Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen – insbesondere in der Pflege – praxistauglich verankern. „Die OTH Regensburg bringt sich als Projektpartner aktiv in die Entwicklung, Pilotierung und Evaluation digitaler Bildungsanwendungen ein“, betont Prof. Dr. Christa Mohr.
VR hautnah – Ausleihe, Schulung und Testphase
Im Zentrum der Pilotphase steht die Erprobung des VR-Equipments durch Pflegeschulen, die Mitglieder des Care Education Forums sind. Über einen Zeitraum von rund sechs Wochen erhalten sie kostenfrei Zugang zu moderner VR-Hardware und sorgfältig ausgewählter Bildungssoftware.
„Dieses Angebot umfasst nicht nur Technik und Software, sondern auch die kontinuierliche Begleitung der Lehrenden: Wir stehen während der gesamten Testzeit als Ansprechpartner bereit und unterstützen bei Fragen zur Anwendung, didaktischen Integration oder auch technischen Herausforderungen. Diese niedrigschwellige Herangehensweise hat sich bewährt – das Interesse übersteigt mittlerweile unsere Kapazitäten. Ein deutliches Signal dafür, wie hoch der Bedarf nach digitaler Innovation in der Pflegebildung ist“, sagt M.A. Anselm Stadler, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt.
Die Pilotphase dient nicht nur der Bereitstellung von VR-Technologien, sondern ist auch zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen Begleitforschung. Anhand von Nutzungsbeobachtungen und leitfadengestützten Interviews werden Erkenntnisse zur didaktischen Einbettung, Zielerreichung und notwendigen Unterstützung bei der Anwendung immersiver Lernformate gewonnen. In sechs Pilotaktionen wird erprobt, wie immersive Medien praxisnah und evidenzbasiert in die Pflegeausbildung integriert werden können, um digitale Bildungsangebote bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
Herausforderungen: Curriculare Passung und technikaffine Ansprechpersonen
Ein zentrales Thema bei der Auswahl geeigneter VR-Anwendungen ist die curriculare Passung. Viele der auf dem Markt verfügbaren Apps wurden für andere Gesundheitssysteme oder Bildungskontexte entwickelt und lassen sich nicht ohne Weiteres in deutsche Ausbildungscurricula integrieren. Hinzu kommen finanzielle Hürden: Viele kleine Pflegeschulen könnten sich hochwertige Anwendungen nicht leisten – hier bietet das Projekt durch die kostenlose Bereitstellung einen echten Mehrwert.
Europäische Zusammenarbeit für die Pflegebildung der Zukunft
Anfang Juli war die OTH Regensburg gemeinsam mit der Strategischen Partnerschaft Sensorik e.V. Gastgeber des fünften Steering Committee Meetings im EU-Projekt VReduMED. Vertreterinnen und Vertreter aus fünf europäischen Partnerländern kamen in Regensburg zusammen, um zentrale Projektschritte zu reflektieren, neue Impulse zu setzen und die weitere Umsetzung zu planen.
Im Mittelpunkt standen dabei unter anderem innovative VR-Anwendungen wie der „Room of Horror“ und ein sensorbasiertes CPR-Training, die im Rahmen der Pilotmaßnahmen vorgestellt und weiterentwickelt wurden. In einem Ideation-Workshop mit Business Upper Austria entstanden zudem zahlreiche kreative Ansätze, wie immersive Technologien noch gezielter in die Bildungsarbeit eingebunden werden können.
Die Erkenntnisse aus der Pilotphase sollen im Februar 2026 auf der Abschlusskonferenz in Budweis vorgestellt werden.