Viel Lob für „eine Bildungseinrichtung auf Top-Niveau“

Die OTH Regensburg feiert ihr 50-jähriges Bestehen als Fachhochschule: Auftaktveranstaltung in Prüfening skizziert die dynamische Entwicklung von der einstigen Regensburger Bauschule zur international ausgerichteten, wissenschaftlichen Hochschule.

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„Regensburg und die Oberpfalz können stolz sein auf diese Bildungseinrichtung auf Top-Niveau“: Das sagte Regierungspräsident Axel Bartelt an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) bei der Auftaktveranstaltung anlässlich der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen als Fachhochschule. Dabei wurden die dynamische Entwicklung der Bildungseinrichtung in den vergangenen Jahrzehnten skizziert und die künstlerischen und architektonischen Besonderheiten des denkmalgeschützten Gebäudeensembles am Standort Prüfening in den Fokus gerückt.

„Wir feiern nicht nur 50 Jahre Fachhochschule, sondern auch eine äußerst dynamische Erfolgsgeschichte. Wir haben in diesen 50 Jahren ein neues Selbstverständnis entfaltet und sind heute eine regional verwurzelte und zugleich international ausgerichtete wissenschaftliche Hochschule mit einem umfassenden Portfolio“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier. Der Präsident der OTH Regensburg begrüßte die Gäste in Prüfening. Entgegen der ursprünglichen Planung – angedacht war u.a. ein Tag der offenen Tür für die interessierte Öffentlichkeit – fand die Auftaktveranstaltung pandemiebedingt im kleinen Kreis und unter freiem Himmel statt.  

OTH Regensburg ist "Impulsgeberin für Innovationen"

Prof. Dr. Baier spannte den Bogen von der einstigen Regensburger Bauschule, aus der 1961 mit der offiziellen Bezeichnung als Johannes-Kepler-Polytechnikum die Staatliche Ingenieurschule für Hoch- und Tiefbau, Maschinenwesen und Elektrotechnik wurde, bis zum 1. August 1971. An diesem Tag erweiterte das Polytechnikum sein bis dahin ausschließlich technisches Portfolio um weitere Disziplinen und nahm als „Fachhochschule Regensburg. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen“ offiziell den Betrieb auf. Zunächst gingen sechs Studiengänge an den Start: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Betriebswirtschaft und Sozialwesen. Zwei Jahre später folgten bereits Informatik und Mathematik. Heute gehört die OTH Regensburg mit rund 11.000 Studierenden zu den großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland und bietet 32 Bachelor- und 25 Masterstudiengänge an. „Unsere OTH ist eine Technische Hochschule, die ihren Studierenden nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern umfassende Bildung. Lehre wird ganzheitlich verstanden und ist mit Forschung und Transfer eingebunden in einen harmonischen Dreiklang“, betonte Prof. Dr. Baier.

Einen „langen Prozess der stetigen Weiterentwicklung“ beschrieb Axel Bartelt, Regierungspräsident der Oberpfalz. Studierende aus aller Welt würden an der OTH Regensburg zum „dringend benötigten wissenschaftlichen Nachwuchs“ ausgebildet. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bezeichnete die OTH Regensburg als „Impulsgeberin für Innovationen“, die angesichts rasanter technologischer Entwicklungen für die Stadt eine wichtige Ansprech- und Kooperationspartnerin sei.

Gebäude in Prüfening: Spannende Details in Kunst und Architektur

Bauoberrat Stefan Krabatsch, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Regensburg, ließ die Gäste der Veranstaltung teilhaben an seiner spürbaren Begeisterung für den „großartigen Gebäudekomplex“, das „wunderschöne, zauberhafte Ensemble“ in Prüfening. Krabatsch beschrieb den innovativen Ansatz von Hans Wenz, dem Architekten des ersten Gebäudetrakts, zu Beginn der 1950er Jahre ebenso mitreißend, wie etwa die Malereien von Willi Ulfig und Jo Lindinger. Der Appell des Bauoberrats: „Gehen Sie ganz bewusst mit offenen Augen durch das Gebäude.“

Dass die dynamische Entwicklung von der Fachhochschule zur Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg das Ergebnis vorausschauender Planungen, schneller Reaktionen, innovativer Ansätze und nicht selten hartnäckiger Verhandlungen ist, das zeigte eine Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, Hochschulfrauenbeauftragte der OTH Regensburg. Die früheren Präsidenten Prof. Dr.-Ing Erich Konhäuser und Prof. Dr. Josef Eckstein schilderten eindrucksvoll wichtige Weichenstellungen, die letztlich zum enormen Wachstumskurs führten, der sich in der anhaltend regen Bautätigkeit auf dem Campus zwischen Galgenbergstraße und Universitätsstraße manifestiert. Die beiden früheren Präsidenten kommen auch im Jubiläumsmagazin der OTH Regensburg ausführlich zu Wort.

Dipl.-Ing. (FH) Helmut Matschi, Leiter des Geschäftsfeldes Vehicle Networking and Information und Vorstandsmitglied der Continental AG, studierte von 1982 bis 1986 an der damaligen Fachhochschule Regensburg Elektrotechnik. Er erkannte schnell: „Das ist eine Schule, die gibt dir was mit fürs Leben." Und das nicht nur in Fragen der Technik, sondern wegen eines ausgeprägten „Bezugs zum echten Leben“. „Einfach nur weiter so“, appellierte Matschi an die Verantwortlichen.

Von der mechanischen Schreibmaschine zur digitalen Infrastruktur

Der Standort Prüfening wird auch in Zukunft eine entscheidende Bedeutung für die OTH Regensburg haben. Das verdeutlichte Prof. Dr. Klaudia Winkler, Vizepräsidentin der OTH Regensburg und Leiterin des Zentrums für Weiterbildung und Wissensmanagement. Sie machte das fest an den Studiengängen im Gesundheitsbereich wie Pflege und Hebammenkunde. Vom Simulationslabor bis zum nachgebauten Stationszimmer: „Wir brauchen Laborflächen und können diese Flächen zunehmend in Prüfening nutzen. Wir freuen uns, dass wir hier bleiben können“, sagte Prof. Dr. Winkler.

Aus dem Nähkästchen vom „Studieren, Lehren und Arbeiten an der Fachhochschule“ plauderte schließlich Margit Traidl, die 1977 als „blutjunges Mädel“ in der damaligen Studentenkanzlei begann und als Verwaltungsangestellte heute noch für die OTH Regensburg arbeitet. Ihre ersten Briefe tippte Margit Traidl auf einer mechanischen Schreibmaschine neben Hängeregisterschränken mit Studierendenakten, inzwischen nutzt auch sie natürlich die umfassend ausgebaute digitale Infrastruktur. Auch das ein Sinnbild für die rasante Entwicklung der OTH Regensburg.

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Fest- und Podiumsgäste bei der Auftaktveranstaltung zum Jubiläum.
Bei der Auftaktveranstaltung (v.li.): Regierungspräsident Axel Bartelt, Helmut Matschi, Vorstandsmitglied der Continental AG, Ministerialdirigent Christian Schoppik, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Verwaltungsangestellte Margit Traidl, Professor Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, Prof. Dr. Klaudia Winkler, Vizepräsidentin der OTH Regensburg, Prof.Dr. Christine Süß-Gebhard und Prof. Dr. Josef Eckstein, ehemaliger Präsident der OTH Regensburg. Foto: OTH Regensburg/Florian Hammerich