Teresa Baumeister erhält Innovationspreis DemenzCare 2017

Absolventin der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) entwickelte spezielle Therapieangebote für Menschen mit Demenzerkrankungen, die zu einer verbesserten Lebensqualität der Betroffenen beitragen.

Wie kommt ein junger Mensch dazu, sich mit einem Thema auseinander zu setzen, das in der Tat überwiegend nur ältere Bürger betrifft? „Während meines Studiums der Sozialen Arbeit an der OTH Regensburg hatte ich immer wieder mit älteren Menschen zu tun. Mein Praxis-Semester absolvierte ich beispielsweise in einem Seniorenheim und so kam ich zu dem Entschluss, meine Bachelorarbeit rund um das Thema Alzheimererkrankung zu verfassen. Hierbei gibt es bereits ein tolles Konzept, das ich in dem Seniorenheim einführen wollte“, so Teresa Baumeister.

Die MAKS-Therapie ist eine Aktivierungstherapie für Menschen mit leichten bis mittelschweren Gedächtnisstörungen und soll dazu verhelfen, die individuellen Ressourcen der Erkrankten zu erhalten. Die Therapie setzt sich dabei aus vier therapeutischen Bestandteilen zusammen. „Die einzelnen Buchstaben von MAKS stehen für je einen Begriff. Das M für motorisch, A für alltagspraktisch, K bedeutet kognitiv und S steht für spirituell“, erläutert die 25-Jährige.

„Das Ziel meiner Bachelorarbeit bestand darin, das theoretische Grundkonzept der MAKS-Intervention, dessen Wirksamkeit anhand einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen wurde, auf praktischer Ebene in die Alteneinrichtung „Johann Bernhard Mayer“ einzuführen.“ Bislang wurde diese Therapiemethode dort noch nicht umgesetzt. Erst durch Baumeister erfolgte eine Praktizierung und zudem eine Verfeinerung sowie Ergänzung des Konzeptes.

Über 16 Wochen lang gestaltete Baumeister den Lebensalltag mit Therapieeinheiten nach diesem Konzept, das motorische und alltagspraktische Aktivierungen wie: schneiden oder hämmern, kognitive Übungen, die durch Gedächtnistraining wie dem Zuordnen bestimmter Wörter als auch eine spirituelle Einstimmung etwa durch Lieder und Texte, beinhaltete. „Aber ich habe beobachtet und auch bei der Auswertung festgestellt, dass die Sitzungen in der MAKS-Therapie zu lange dauern und dass die Aufmerksamkeit nicht so lange aufrechterhalten werden kann. Daher habe ich die Übungen ganz neu gestaltet, abgewandelt und angepasst“, erklärt Baumeister.

Dafür wird die Absolventin der  OTH Regensburg nun zum einen im Rahmen der Abschlussfeier an der OTH durch Dekan Prof. Dr. Wolfram Backert und Studiendekanin Prof. Dr. Christa Mohr von der Fakultät für Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften mit dem DemenzCarePreis ausgezeichnet und zum anderen erhält Baumeister von der Stiftung Alzheimer und Demenz – Pflege und Forschung für diese herausragende Leistung vom stellvertretenden Stiftungsvorsitzenden Ulrich Landskron einen Scheck überreicht.

Die Stiftung Alzheimer und Demenz – Pflege und Forschung hat es sich zum Ziel gemacht, Initiativen und Konzepte zu ehren, die sich mit Programmen befassen, die eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten von Demenzerkrankten und somit deren Lebensqualität und die soziale Teilhabe fördern. Dieser Preis wird heuer zum ersten Mal vergeben.  „Ich freue mich wirklich sehr über diese Auszeichnung. Aber am meisten freut es mich, dass mein neues Konzept sehr gut bei den Betroffenen ankam und auch weiterhin im Seniorenheim fortgeführt wird“, so Baumeister. 

Die 25-jährige Absolventin der OTH Regensburg, Teresa Baumeister.
Für die herausragende Bachelorarbeit im Bereich Konzept zur Bildung und Arbeit mit an Demenz erkrankten Personen wird die 25-jährige Absolventin der OTH Regensburg, Teresa Baumeister, am 24. Juni in der OTH Regensburg geehrt. Foto: privat