Etwa 450 Schüler und Schülerinnen der Gymnasien sowie der Fach- und Berufsoberschulen aus der gesamten Region besuchten die Fakultät Informatik und Mathematik (IM) der OTH Regensburg und „erlebten“ in Vorträgen und Projekten angewandte Informatik.
Schon zum zweiten Mal in Folge hat die Fakultät Informatik und Mathematik Schüler und Schülerinnen eingeladen, Spezialisierungen und Anwendungen in der Informatik an praktischen Beispielen kennenzulernen. Prof. Dr. Thomas Waas, Dekan der Fakultät IM, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der Informatik als die Schlüsseltechnologie der Zukunft.
Er führte aus, dass „die Informatik nicht nur Abläufe und Verfahren in Unternehmen nachhaltig beeinflusst (Industrie 4.0), sondern mittlerweile bei nahezu jedem in der Gesellschaft angekommen ist“. So stellt er den Jugendlichen die Frage, „wer ihre Interessen denn am besten kenne, Eltern, Lehrkräfte, Freunde oder soziale Netzwerke“ und weist auf die Bedeutung von Smartphones und Tablets im Alltag hin.
Als zweiten Programmpunkt konnten die Schülerinnen und Schüler zwischen unterschiedlichen Vorträgen wählen. Prof. Dr. Axel Doering erläuterte im Themenbereich Medizinische Informatik „wie man mit Hirnströmen Computer steuert“ und Prof. Dr. Richard Roth zeigte auf, dass in den Bereichen Alltag, Entertainment und Technik „Nichts mehr ohne die Technische Informatik geht“. Prof. Dr. Edwin Schicker informierte über „Bits, Bytes und Raid“ und Prof. Dr. Daniel Jobst erläuterte an praktischen Beispielen die effiziente Informationsgewinnung aus großen Datenmengen mittels moderner Algorithmen.
Mit diesen Vorträgen ist es sicherlich gelungen einige Rätsel aus der Welt der Informatik aufzulösen. Besonders spannend für die Schüler und Schülerinnen sind aber immer praktische Projekte in den Informatiklaboren. Dazu wurden gerne die Wege vom zweiten bis zum sechsten Stock im Sammelgebäude in Kauf genommen.
Die Themenpalette der vorgestellten Projekte war entsprechend dem Anwendungsspektrum der Informatik äußerst vielfältig. Auf dem Besuchsplan standen die Labore der Medizinischen Informatik, das Labor für Informationssicherheit, in dem die Besucher/innen den Nachbau einer echten „Enigma“ bewundern konnten, sowie das Labor für Automotive mit der Präsentation von virtuellen Testfahrten in einer industriellen Simulationsumgebung. Die Schülerinnen und Schüler konnten ihr Geschick beim Kickern gegen den Computer ausprobieren und verfolgten, wie ein Roboter „Siedler von Catan“ spielt. Sie erfuhren an Hand eines praktischen Beispiels, was man unter „Künstlicher Intelligenz“ versteht, wie man mehrere Computersysteme an einem PC betreibt und ermittelten im Labor für Produktionslogistik den „optimalen Produktionsplan“.
Nach einem Vormittag mit viel Information, Demos und praktischen Anwendungen zu vielfältigen Aspekten der Informatik, bestand bei einem zwanglosen Get-Together mit ausreichend Leberkäs noch einmal die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Erkenntnisse vom Vormittag weiter zu diskutieren. Auch Studierende der Fakultät waren in dieser Runde mit dabei.
Interesse und Neugierde wecken und vielleicht auf noch unbekannte Felder der Informatik aufmerksam zu machen, dieses Ziel ist sicherlich bei den Tagen der Informatik wieder erreicht worden. Auf Grund vielfältiger positiver Rückmeldungen soll dieser Beitrag zur Berufsorientierung und Studienwahl auch im nächsten Jahr wieder angeboten werden.