Startschuss für Advanced Nursing Practice

Zum Sommersemester 2018 wartet die OTH Regensburg mit einem neuen Studiengang auf: dem Master Advanced Nursing Practice, der in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg durchgeführt wird.

Mit 24 Studierenden startete am 15. März 2018 der neue konsekutive Masterstudiengang "Advanced Nursing Practice" (ANP) an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Der dreisemestrige Studiengang, der mit dem Master of Science (M. Sc.) abschließt, wird in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg durchgeführt.

Die Studierenden entschieden sich bei der Immatrikulation für einen individuellen Vertiefungsbereich. Die „Akutpflege“ ist in Nürnberg und die „Psychiatrische Pflege“ in Regensburg verortet. Der Master ist mit seinen beiden Schwerpunkten im deutschsprachigen Raum der einzige seiner Art. Studiengangleiterin Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali begrüßte am 15. März 2018 die Masterstudierenden, darunter auch Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Pflege (dual).

Weiterführendes Studium für großen Bedarf

„Mit dem Masterstudiengang Advanced Nursing Practice (ANP) haben Sie sich für ein weiterführendes Studium entschieden, das zum einen dem Bedarf der Kliniken in der Region nach hochqualifiziertem Personal entgegenkommt und zum anderen die Möglichkeiten eines Promotionsstudiums eröffnet“, sagte Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali. In Regensburg gibt es diese Option auf dem gemeinsamen Campus mit der Universität. Dort ist das „Promotionskolleg Gesundheit“ des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS) verortet. 

Im Zuge der Begrüßung der neuen Masterstudierenden erläuterte Prof. Dr. Meussling-Sentpali auch den Namen des neuen Studiengangs „Advanced Nursing Practice” (ANP), der die international und national übliche Bezeichnung für diese Art von Masterprogrammen ist. Mit dem Begriff wird explizit darauf hingewiesen, dass es sich im Gegensatz zu den Studiengängen in Pflegepädagogik oder Pflegemanagement um einen wissenschaftlichen Master mit konkreten Praxisbezügen handelt.

Fit für die Herausforderungen der Pflege

Der neue Masterstudiengang greift aktuelle Herausforderungen im Berufsfeld Pflege auf. Im Modul „Gesundheits- und Versorgungssysteme“ werden unter anderem die verschiedenen Aspekte neuer technischer Hilfsmittel, Assistenzsysteme und Robotik diskutiert, so Prof. Dr. Meussling-Sentpali. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die ethischen Fragestellungen. Neben der „Klinischen Ethik“ ist daher auch die „Forschungsethik“ wesentlicher Bestandteil des Curriculums, sagte die Studiengangleiterin.

Anschluss an den Bachelor Pflege (dual)

Die Einführung des Bachelorstudiengangs Pflege (dual) war im Wintersemester 2011/2012 der „Startschuss für die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe“ an der Fakultät, die Einführung des Musterstudiengangs nun „erweitert wesentlich die beruflichen Perspektiven der Studierenden“. Die „Reflective Practitioner“ des Bachelorstudiengangs Pflege (dual) werden nun mit komplexeren Herausforderungen konfrontiert und auf erweiterte Aufgaben in der Pflegeprozessgestaltung vorbereitet, sagte Prof. Dr. Christa Mohr, Studiendekanin der Fakultät und Studiengangleiterin des BA Pflege.

„Die Studierenden sollen befähigt werden, eine evidenzbasierte Pflegepraxis einführen, erproben, evaluieren und leiten zu können“. Intensive Theorie-Praxis-Bezüge, abgestimmt auf die jeweiligen Praxiseinrichtungen, sind Bestandteil der Lehre. „Es werden Praxisprojekte in den Kliniken vor Ort durchgeführt und vermutlich werden auch die meisten Abschlussarbeiten konkrete Fragestellungen der klinischen Praxis zum Inhalt haben“, so Prof. Dr. Mohr.

Im Anschluss an die Erstsemesterbegrüßung begleitete Prof. Dr. Mohr die Studierenden zur „Vollversammlung Pflege“, bei der sie gemeinsam mit den Bachelorstudierenden des Studiengangs Pflege über die Interessenvertretung im Berufsfeld diskutierten. Auch die Partizipationsmöglichkeiten an der Fakultät standen auf der Tagesordnung: die Fachschaft „Forum Sozialwissenschaften“ informierte über ihre Aktivitäten.

Ausblick auf das Wintersemester

Die Masterstudierenden bekamen außerdem bereits ihren ersten Termin, den sie sich für das Wintersemester notieren sollten: Denn am 16. November 2018 veranstaltet die Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften einen Fachtag „Pflegetheorie trifft Pflegepraxis“.

Dabei sollen wissenschaftliche Arbeiten und Projektideen vorgestellt werden, die bereits in der Praxis getestet beziehungsweise umgesetzt wurden. Gastrednerin ist Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik: eine Pflegewissenschaftlerin „der ersten Stunde“ und Mitglied des Hochschulrats der OTH Regensburg.

Studiengangleiterin Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali begrüßte am 15. März die neuen Masterstudierenden
Studiengangleiterin Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali begrüßte am 15. März die neuen Masterstudierenden. Foto: OTH Regensburg