Ausgezeichnete Gründerinnen

Start-up urnfold heimst Preis für Design ein

Die nachhaltigen Papierurnen des Regensburger Unternehmens haben die Jury des German Design Award bei Produktdesign und Ökologie überzeugt.

Das Regensburger Start-up urnfold gehört zu den Gewinnerinnen und Gewinnern des German Design Award (GDA) 2024. Die Gründerinnen Katharina Scheidig und Kristina Steinhauf stellen in Handarbeit Urnen aus hochwertigen und nachhaltigen Gmund-Papieren her, die auch für die Verwendung im Friedwald zugelassen sind. Die GDA-Jury hat ihnen eine „Special Mention“ für exzellentes Produkt-Design und für ökologisches Design verliehen. „Katharina und Kristina sind herausragende Beispiele für die Innovationskraft der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft“, sagt Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft.

„Uns ist wichtig, eine Grundlage für einen persönlichen Abschied zu schaffen“, sagt die Kommunikationsdesignerin Katharina Scheidig, die an der OTH Regensburg arbeitet. Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Kristina Steinhauf, Geigenbauerin und perimortale Wissenschaftlerin, hat sie ein Urnendesign aus gefaltetem Papier entwickelt und patentieren lassen. „Es eignet sich hervorragend, um Zugehörige aktiv im Trauerprozess zu unterstützen“, erklärt Steinhauf. „Jeder Mensch hinterlässt eine persönliche Geschichte. Unsere Urnen sollen dabei helfen, diese zu würdigen und noch einmal zu erzählen.“ Der Design-Ansatz für die ungewöhnlichen Papierurnen entstand aus einem Bedürfnis nach ästhetischer und emotionaler Aufwertung der Bestattung – verbunden mit dem Nachhaltigkeitsgedanken, dass alles rückstandslos in den natürlichen Kreislauf übergeht.

Start-up Lab der OTH Regensburg unterstützt Gründerinnen

Die urnfold-Urnen können bemalt, beschrieben, beklebt, mit Blumen geschmückt, parfümiert, mit letzten Nachrichten versehen und auf vielfältigste Art gestaltet werden. „Individualität lässt sich nicht kaufen, sie entsteht durchs Machen – so wie jeder Mensch durch sein Handeln Spuren hinterlässt“, formuliert Scheidig die Idee des Unternehmens. Unterstützung erhielten die beiden Gründerinnen bei der Umsetzung unter anderem im Start-up Lab der OTH Regensburg, wo sie neben Beratung und Netzwerk auch die Örtlichkeit für ihre Idee fanden. „Diese Auszeichnung ist mehr als verdient. Ich freue mich außerordentlich für Kristina und Katharina, die mit ihrer nachhaltigen Idee neue, ästhetische Impulse setzen. Die beiden jungen Frauen sind auch eine Inspiration für andere Gründerinnen und Gründer an der OTH Regensburg und geben ihr Wissen in Bezug auf Unternehmensgründung gerne weiter“, sagte Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Leiter des Start-up Centers der OTH Regensburg.

Der German Design Award ist der Premiumpreis des Rats für Formgebung. Laut dem Veranstalter zählt er mit weltweitem Spektrum und internationaler Strahlkraft branchenübergreifend zu den angesehensten Awards der Designlandschaft. Er wird seit 2012 jährlich vergeben. Die „Special Mention“-Auszeichnung des GDA wird für bemerkenswerte Designleistungen, die mit einem besonderen Ansatz überzeugen, verliehen.

Weitere Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilotinnen

Jüngst konnten Katharina Scheidig und Kristina Steinhauf eine weitere bedeutende Auszeichnung erhalten. Sie gehören zu den Titelträgerinnen 2023/24 beim Wettbewerb Kultur- und Kreativpilot*innen der BRD. Die Auszeichnung Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland ist ein Projekt des u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e.V. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung.

Kristina Steinhauf und Katharina Scheidig haben für ihre kreativen und umweltfreundlichen Papierurnen eine „Special Mention“ beim German Design Award gewonnen. Foto: Thomas Bieniek
Die urnfold-Urnen können bemalt, beschrieben, beklebt, mit Blumen geschmückt, parfümiert, mit letzten Nachrichten versehen und auf vielfältigste Art gestaltet werden. Die Urnen sollen dabei helfen, die individuelle Lebensgeschichte des Verstorbenen zu würdigen und noch einmal zu erzählen. Foto: Katharina Scheidig