Im Mittelpunkt des EXIST-Gründerstipendiums „Ultrasonic-Switch“, das die beiden Stipendiaten Andreas E. Pracht und Alexander Herfurtner bis Ende September 2018 bekommen, steht der Aufbau eines dezentralen und intelligenten Smart-Home-Systems mit Indoor-Lokalisierung zur Sturzprävention und Sturzerkennung für ältere Menschen.
„Der Mensch und seine Umwelt stehen im Zentrum der Gestaltung“, sagt Stipendiat Andreas E. Pracht. Dies zeige sich auch in den Funktionen des Systems, das derzeit entwickelt wird: Die innovativen Lichtschalter helfen unter anderem dabei, Energie zu sparen, und machen das Zuhause zu einem sichereren und angenehmeren Ort.
Von der Geschäftsidee bis zum marktfähigen Produkt
Von Oktober 2017 bis einschließlich September 2018 erhalten Andreas E. Pracht und Alexander Herfurtner ein EXIST-Gründerstipendium; seit dem 1. April 2018 unterstützt zusätzlich Nicola Ziel das Gründerteam. Im Rahmen der Förderung werden die Ausreifung einer Geschäftsidee zu einem Businessplan, die Entwicklung eines marktfähigen Produkts und die gezielte Vorbereitung der Gründung unterstützt. Die begleitende Beratung durch das gründungsunterstützende Netzwerk – das start-up center der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), der fachliche Mentor Prof. Dr. Jürgen Mottok sowie das Hans-Lindner-Institut – ist Teil des Programms.
„Wir nutzen die Technik von heute, um das Leben älterer Menschen von morgen zu verbessern“, sagt Herfurtner. Gerade bei älteren Menschen sind Stürze nicht selten und können ein einschneidendes Ereignis sein, das den Beginn einer Abwärtsspirale einleitet. „An dessen Ende steht oftmals die Gefährdung der selbstständigen Lebensführung“, so die Stipendiaten. Denn bei einem Sturz können nicht nur die Knochen brechen, sondern auch das Selbstvertrauen in die eigenen motorischen Fähigkeiten schwinden. Dadurch kommt es oftmals zu einem Vermeidungsverhalten mit dem Verlust weiterer Fähigkeiten.
Gründungsidee für eine bessere Prävention
Eine zielorientierte Prävention hilft dabei, diese Abwärtsspirale zu vermeiden. Durch die Gründungsidee sollen vor allen Dingen Stürze vermieden werden, die während der Nacht aufgrund von Dunkelheit und Orientierungslosigkeit passieren.
Dabei kann das System in privaten Haushalten ebenso wie in Pflegeheimen eingesetzt werden; es werden nur Lichtschalter und Wearables benötigt. Diese ermitteln die Raumabmessungen, erkennen die Position des Bettes innerhalb der Wohnung und lösen Licht automatisiert und ausschließlich durch die Bewohnerin oder den Bewohner aus, wenn die ältere Person das Bett bei Dunkelheit verlässt. Das Licht erlischt erst dann, wenn sich die Person wieder zu Bett begibt.
Die Einfachheit der Montage ist ein großes Plus, denn es müssen keine aufwändigen Installationen erfolgen. „Die Kombination von Sturzprävention und Sturzerkennung in einem Gerät, weitestgehend unsichtbar für den Nutzer, ist ein weiteres USP“, so die Stipendiaten. Ein Patent wurde für die Idee beantragt.