Seminar „Modellbasiertes Software Engineering“ und Impulsvortrag zu „Engineer 2030“

Mit ausgebuchtem Seminar über „Modellbasiertes Software Engineering“ und einem Impulsvortrag rund um die Frage nach dem „Engineer 2030“ waren das LaS³ und Prof. Dr. Mottok auf dem ESE-Kongress 2019 vertreten.

Das Software Engineering Laboratory for Safe and Secure Systems (LaS³) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) war mit zwei signifikanten Beiträgen am Embedded Software Engineering Kongress 2019 vertreten:

  • Seminar Modellbasiertes Software Engineering
  • Impulsvortrag zu „Engineer 2030“

Seminar als Multiplikator von Wissen

ZD.B-Forschungsprofessor Prof. Dr. Jürgen Mottok von der Regensburger Fakultät Elektro- und Informationstechnik, der zudem wissenschaftlicher Leiter des LaS³ ist, bot mit seinem Autorenteam ein ganztägiges Seminar zur modellbasierten Softwareentwicklung an. Mit knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Seminar ausgebucht.

Die Beherrschung von Komplexität ist eine der größten Engineering-Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Themen wie das „Internet der Dinge“ (IoT) und „Industrie 4.0“ beschleunigen diesen Trend. Die modellgetriebene Entwicklung leistet einen entscheidenden Beitrag, um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können.

Einblicke in die Modellierung von Software für eingebettete Systeme

Die Referentinnen bzw. Referenten gaben hierzu einen fundierten Einstieg und einen praxisorientierten Überblick über die Modellierung von Software für eingebettete Systeme: von den Anforderungen über die Architektur bis zum Design, der Codegenerierung und dem Testen. Für jede Phase beschreibt man Paradigmen, Methoden, Techniken und Werkzeuge und stellt ihre praktische Anwendung in den Vordergrund. Darüber hinaus geht man auf die Integration von Werkzeugen, auf funktionale Sicherheit und Metamodellierung ein und erläutert zudem die Einführung eines modellbasierten Ansatzes in einer Organisation und die Notwendigkeit zum lebenslangen Lernen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren in diesem Seminar, wie ein modellbasiertes Vorgehen in der Praxis nutzbringend für die Softwareentwicklung eingesetzt wird. Das Vorgehen wird unabhängig von Modellierungswerkzeugen vorgestellt. Zahlreiche Beispiele – exemplarisch auch auf Basis konkreter Werkzeuge – helfen bei der praktischen Umsetzung.

Das Seminar war gegliedert in:

  • Theorie, Motivation, Grundlagen Modellierung
  • UML, SysML, praktische Vorgehensweise SysMOD, Metamodelle, ReqEn, Profiling
  • Vom Modell aufs Target, Codegenerierung, Portabilität, modellgetriebene Dokumentation
  • Reifegradmodell und Funktionale Sicherheit

Am Ende des Seminars hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Konzepte der modellbasierten Softwareentwicklung verstanden. Damit sind ihnen nun Verfahrensweisen bekannt, die den steigenden Sicherheitsanforderungen an softwareintensive Systeme gerecht werden.

Impulsvortrag zum Thema "Engineer 2030" 

Der ESE Expert Talk widmete sich dem Thema „Ingenieur 2030: Wie er arbeitet, was er können muss“. Prof. Dr. Jürgen Mottok gab als Mitglied des Expertenteams einen Impulsvortrag „The Six Minds of a Whole New Engineer“ – Titel eines gleichnamigen Buches. Dabei zeigte er die sechs wichtigen Sinne einer Ingenieurin oder eines Ingenieurs auf – analytischer Sinn, Design-Sinn, Kommunikations-Sinn, Sozialer Sinn, Organisations-Sinn, Aufmerksamkeits-Sinn – und ordnete diese in Schneiders Modell ein. Eindeutig war erkennbar, dass sowohl kulturbestimmende Momente als auch Formen der (sozialen) Kommunikation wichtiger werden.

Die lebendige Diskussion, die im Anschluss im Auditorium stattfand, zielte auch auf die ethische Verantwortung der Ingenieurinnen und Ingenieure ab. Hierbei stellte Prof. Dr. Mottok zusammenfassend fest, dass Engineering sowohl das Herz als auch den Verstand anspräche.

Prof. Dr. Jürgen Mottok von der OTH Regensburg bei seinem Impulsvortrag „The Six Minds of a Whole New Engineer“ auf dem „Embedded Software Engineering Kongress 2019“.
Prof. Dr. Jürgen Mottok von der OTH Regensburg bei seinem Impulsvortrag „The Six Minds of a Whole New Engineer“ auf dem „Embedded Software Engineering Kongress 2019“. Foto: Martina Hafner