Wirtschaftsinformatik

Revolution der Produktion durch Digitalisierung?

Das Wirtschaftsinformatiksymposium an der OTH Regensburg fokussierte sich diesmal auf den Wandel in der Produktion durch Digitalisierung.

Wie kann der Einsatz von mehr und besserer Digitalisierung Fabriken und Abläufe effizienter machen? Wo liegen die Grenzen? Diese und viele weitere Themen veranschaulichten mehrere Experten beim 10. Wirtschaftsinformatik-Symposium, einer gemeinsamen Veranstaltung der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und der OTH Regensburg am Mittwoch, 15. Mai 2024. Die Organisatoren Professor Dr. Frank Herrmann, Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik der OTH Regensburg und Professor Dr. Stephan Scheuerer von der Fakultät Angewandte Informatik der TH Deggendorf, begrüßten hierzu renommierte Redner. Knapp 150 Interessierte folgten dieser Einladung.

„Die hohe Anzahl an Vertreterinnen und Vertreter primär aus Unternehmen, demonstriert die tiefe Verankerung der Fakultät für Informatik und Mathematik an der OTH Regensburg in die Unternehmen der Region. Insbesondere wird an den in den Symposien vorgestellten Themen gemeinsam geforscht“ so Dekan Professor Dr. Herrmann in seiner Begrüßung. 

Martin Kleinhans, Expert Project Leader der Boston Consulting Group GmbH, stellte in seinem Vortrag die Rolle und Potenziale Generativer KI in der Fabrik der Zukunft vor. Produzierende Unternehmen aller Branchen untersuchen mögliche Anwendungsfelder und zugehörige Potenziale entlang sämtlicher Bereiche, einschließlich der Fertigung. Doch trotz der aktuellen Euphorie wird schnell deutlich, dass erst Prototypen existieren, allerdings welche mit hohem Potential.

Michael Hilger, Head of Collaboration & Digitalization der Alzchem Trostberg GmbH sprach über Machine Learning in Produktionsprozessen. Konkret geht es in der Firma darum, den Granulationsvorgang zu automatisieren, um Schwankungen in der Produktqualität mit technischen Mitteln zu vermeiden.

Ralf Bosch, CIO der Witt-Gruppe, berichtet in seinem Vortrag über die digitale Transformation des Unternehmens. Neben des Aus- und Aufbaus der Systemlandschaft, nimmt die Witt-Gruppe die Kolleginnen und Kollegen durch umfangreiches Up- und Re-Skilling bei dieser Entwicklung mit.

Dr.-Ing. Johannes Scholz, Head of Cloud Applications der Syskron GmbH berichtete anhand praktischer Beispiele, wie große Datenmengen nicht nur generiert und gespeichert werden, sondern effektiv nutzbar gemacht werden. Die Firma Krones bietet dazu Unterstützung in den Bereichen Analyse von Produktionskennzahlen, Nachhaltigkeit, Condition Monitoring sowie Künstliche Intelligenz.

Professor Dr. Alexander Söder, der am Innovationszentrum für Produktionslogistik und Fabrikplanung (IPF) an der OTH Regensburg forscht und kooperativ mit der Industrie zusammenarbeitet, sprach über Verbesserungspotentiale für das Bestandsmanagement in Unternehmen in Ergänzung zu einem ERP-System wie beispielsweise das SAP ERP System. Es wurde deutlich, dass der Einsatz von Anwendungen wie ChatGPT das Bestandsmanagement nicht revolutionieren wird.

Bei einem abschließenden Get-Together tauschten die Referenten und Gäste ihre Erfahrungen untereinander aus. „Es war wie jedes Jahr wieder eine sehr gelungene Veranstaltung nach dem Motto aus der Praxis für die Praxis, mit Impulsen aus der Wissenschaft“, sagte Prof. Dr. Stephan Scheuerer.

Das Wirtschaftsinformatiksymposium ist eingebettet in eine Reihe von Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Informatik an der OTH Regensburg. Bereits am 24. Juni 2024 findet die nächste Veranstaltung statt, das Symposium Künstliche Intelligenz und Data Science. Mehr Informationen zum Jubiläum sowie den Veranstaltungen gibt es hier.

Sieben Männer stehen in einem Hörsaal und halten eine Geschenktasche.
Professor Dr. Frank Herrmann und Professor Dr. Stephan Scheuerer freuten sich mit den Referenten über ein gelungenes Symposium. Foto: OTH Regensburg/Dr. Katrin Neubauer