Das Wetter mit schwüler Luft und die vielen Hochhäuser mit Klimaanlagen – das war das Erste, was den 13 Regensburger Masterstudierenden der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) auffiel, als sie in Hong Kong gelandet waren und aufs Festland nach Shenzhen übersetzten. Die zehntägige Exkursion fand im Rahmen der Veranstaltung „International Project Management“ von Prof. Dr. Nina Leffers im Masterstudiengang Europäische Betriebswirtschaft und zeitlich vom 16. bis 26. November 2018 statt.
Bei ihrem Besuch in Shenzhen wollten die Studierenden ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden und den Aufbau der neuen Fakultät Betriebswirtschaft der Shenzhen Technology University (SZTU) mit vorbereiten und gestalten. Shenzhen ist eine an Hong Kong angrenzende, aufstrebende Metropole, die 12,5 Millionen Menschen zählt, also ungefähr so viele wie ganz Bayern zusammen.
Besuch der wirtschaftsstärksten Region Chinas
Die Stadt liegt mitten im Perlfluss-Delta, der wirtschaftsstärksten Region Chinas, die in den letzten Jahrzehnten einen extremen Aufschwung erfahren hat. Ideale Voraussetzungen also für eine Universität, die das Ziel hat, hochqualifizierte Arbeitskräfte auszubilden und in die Industrie zu entlassen. Die SZTU befindet sich etwa 70 Kilometer nordöstlich von Shenzhen in der Provinz Guangdong. Die Hochschule unterrichtet derzeit zirka 1.000 Studierende an sechs Fakultäten, verfolgt aber das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2020 auf 20.000 Studierende anzuwachsen.
Das Alleinstellungsmerkmal der Universität ist ihre Gestaltung nach Vorbild der deutschen Fachhochschulen inklusive Deutsch als Pflichtfach neben Englisch. Nicht nur bei den Lehrkräften, auch bei den Studierenden kommt dieses Konzept sehr gut an. Sie stehen hinter ihrer Universität und sind sichtbar dankbar, an so einer Hochschule ihre akademische Ausbildung absolvieren zu dürfen. Sie wohnen am Campus und profitieren von diversen Einrichtungen wie der Bibliothek, dem Supermarkt sowie Café und Mensa und nicht zuletzt vom Sport- und Basketballplatz der Hochschule.
Den Aufbau der Fakultät Betriebswirtschaft mitgestalten
Selbst eine Brauerei wurde dort mit Hilfe der OTH Regensburg aufgebaut. Nur eine Fakultät für Betriebswirtschaft fehlt bis dato noch. – Der Aufbau eben dieser Fakultät umfasst die Ausarbeitung von vier Bachelor- und zwei Masterstudiengängen sowie die Vorbereitung entsprechender Institutionen und Institute, wie zum Beispiel ein Karrierebüro oder Jobmessen.
Krönender Abschluss der Exkursion war eine Präsentation der Regensburger Studierenden vor dem Dekan der zukünftigen neuen Fakultät Prof. Holger Haldenwang, dem Direktor der SZTU Prof. Dr. Ruan Shuangchen sowie weiteren Lehrkräften und Assistierenden.
Vielseitiges Programm und bayerische Spezialitäten mit Stäbchen
Während des Aufenthalts der Regensburger Studierenden an der SZTU waren die Abende gut gefüllt mit verschiedenen Veranstaltungen. Neben einem Willkommensdinner und einem Gesangswettbewerb wurde auch ein bayerischer Abend im großen Stil veranstaltet: mit mehreren Ständen und bayerischen Köstlichkeiten von Regensburger Köchen, was natürlich mit Stäbchen verspeist wurde. Darüber hinaus war das „High Table Dinner“ nach britischem Muster mit zirka 400 chinesischen Studienanfängerinnen und -anfängern ein besonderes Highlight.
Dies sowie die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, mit der die Regensburger Studierenden von der chinesischen Professorenschaft und den Studierenden empfangen wurden, sorgte dafür, dass die Gäste aus Deutschland eine außergewöhnliche und bereichernde Zeit an der SZTU erleben durften, die sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.