Prof. Brückl berät Bundesregierung

Dr.-Ing. Oliver Brückl arbeitet mit an einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung. Jetzt ist er Mitglied im Beirat zur Erstellung einer "Roadmap Systemstabilität".

Sichere und nachhaltige Energieversorgung: Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl (OTH Regensburg) ist von der Bundesregierung in den Beirat berufen worden, der die Erstellung einer „Roadmap Systemstabilität“ in der Stromversorgung begleitet. Übergeordnetes Ziel ist „die Entwicklung eines Fahrplans zur Erreichung eines sicheren und robusten Systembetriebs mit 100 Prozent erneuerbaren Energien“. Das geht aus einem Schreiben von Dr. Patrick Graichen hervor, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Im Koalitionsvertrag war Graichen zufolge vereinbart worden, dass die Bundesregierung bis Mitte 2023 eine „Roadmap Systemstabilität“ vorlegt. „Wir müssen mehr denn je unsere Energieversorgung auf robustere Säulen stellen. Das macht uns einerseits der schreckliche Angriffskrieg Russlands in der Ukraine jeden Tag deutlich. Aber auch unabhängig davon will Deutschland klimaneutral und unabhängiger von Energieimporten werden. Die Klimakrise ist in ihren Auswirkungen schon jetzt in ihrer Dringlichkeit deutlich zu spüren“, heißt es in dem Schreiben des Staatssekretärs weiter.

"Komplett neue Denkansätze" gefordert

Prof. Oliver Brückl ist Ko-Leiter der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES), die zur Fakultät Elektro- und Informationstechnik der OTH Regensburg gehört. Er beschreibt seine Aufgabe in dem Beirat so: „Die Systemsicherheit der Stromversorgung ist elementar, schließlich ist Energie eine der wichtigsten Grundlagen unserer gesamten Lebens- und Arbeitswelt und damit für den Menschen überlebenswichtig. Sie aufrecht zu erhalten ist eine der großen Herausforderungen der Energiewende. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat in der Auftaktveranstaltung erfreulicherweise klargestellt, dass wir hier höchste Dringlichkeit haben und alles bisher Gewohnte auf dem Prüfstand soll.“ 

Brückl zufolge braucht es „komplett neue Denkansätze und Lösungen“. Der Beirat solle konkrete kurzfristige Maßnahmen erarbeiten, zusätzlich auch das Zielbild für das Jahr 2045 entwerfen, „also wie wir langfristig Systemsicherheit und Netzstabilität technisch und wirtschaftlich organisieren und gewährleisten wollen“. Nach Brückls Einschätzung wird „die Roadmap Systemstabilität Vieles grundlegend verändern. Sie ist einer der entscheidenden Bausteine für eine erfolgreiche Energiewende“. 

Die Erarbeitung der „Roadmap Systemstabilität“ wird mehr als ein Jahr lang dauern. Nur sechs Forschungseinrichtungen sind in dem Beirat vertreten, als einzige aus Bayern die OTH Regensburg. „Kollege Brückl wird nicht zum ersten Mal in ein derartiges Gremium berufen. Ich freue mich, dass die wissenschaftliche Expertise des FENES-Teams erneut Anerkennung findet und damit die anwendungsorientiere Forschung unserer Hochschule bundesweit sichtbar wird“, sagte Prof. Dr. Ralph Schneider. Der Präsident der OTH Regensburg gratulierte Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl zur Berufung in den Beirat.