„Orthopädie und Unfallchirurgie behandeln dasselbe Organsystem. Deutschland war mit der Trennung der Bereiche international eine Ausnahme“, betont Prof. Grifka. Die Zusammenführung der beiden traditionsreichen Gesellschaften – Orthopädie (gegründet 1907) und Unfallchirurgie (gegründet 1922) – habe den Weg für eine moderne, gemeinsame Aus- und Weiterbildung geebnet. Heute zählt die DGOU über zehntausend Mitglieder und gehört zu den größten medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland.
Medizinischer Fortschritt durch innovative Therapiekonzepte
Der amtierende DGOU-Präsident Prof. Christoph Lohmann würdigte die wegweisenden wissenschaftlichen Leistungen Grifkas, insbesondere in der Behandlung von Wirbelsäule und Gelenken. Grifka entwickelte innovative Operationstechniken, darunter ein Konzept für die schonende Knie- und Hüftendoprothetik, das erstmals auch ambulant erfolgreich umgesetzt wurde. Diese Technik kommt heute auch stationär behandelten Patientinnen und Patienten zugute. Prof. Grifka ist in der Praxis in Regensburg tätig und operiert ambulant und stationär.
Trotz intensiver Forschung im Bereich künstlicher Gelenke sieht Grifka den Gelenkersatz stets als letzte Option. Er setzt sich für eine differenzierte Therapieentscheidung ein und warnt vor vorschnellen Eingriffen. Als einer der wenigen zugelassenen Operateure in Deutschland treibt er die Stammzellentransplantation zur Vermeidung künstlicher Gelenke voran.
Forschung und Patientenorientierung an der OTH Regensburg
An der OTH Regensburg leitet Prof. Grifka ein Forschungsprojekt zur nicht-operativen Behandlung von Bandscheibenvorfällen und entwickelt Trainingsprogramme für Wirbelsäule und Gelenke. Dazu zählt auch ein gezieltes Programm zur Operationsvorbereitung, das eine schnelle Genesung nach dem Eingriff unterstützt.
„Wie immer die Entwicklung im Gesundheitswesen ist, mein Ziel wird immer sein: Qualität hat Vorrang“, so Grifka zu seiner Haltung in der Patientenversorgung.
