In den 80-iger Jahren überdimensioniert geplant und umgesetzt, durchtrennt die Donaustaufer Straße den Stadtteil Reinhausen. Was passiert, wenn die Straße zurückgebaut wird? Mit dieser Frage setzten sich 14 Studierende des Masterstudiengangs Architektur an der OTH Regensburg auseinander, und sie entwickelten im Rahmen ihrer Studienarbeiten vielfältige Ideen für eine „neue Mitte Reinhausen“. Der Bogen der kreativen Entwürfe reichte vom „längsten Riegel der Stadt Regensburg“ über eine Erweiterung des AWO-Hochhauses bis hin zu den „drei Hochhäusern Reinhausens“.
Im Entwurfsstudio bei Prof. Marc-Philip Reichwald stellten sich Studierende auch städtebaulichen Themen und Fragen der Nachverdichtung. Impulsgeber für die konkrete Studienarbeit waren beispielsweise Fragen wie: „Wie kann man die Reinhausener Brücke als öffentlichen Stadtraum für Regensburg deuten?“ „Wie kann das Ufer längs des Regens neu interpretiert werden?“ „Wie lässt sich Wohnen und Arbeiten neu denken?“ oder „Wie lassen sich die Stadtteile mit einer neuen Identität wieder verweben“?
Studentische Entwürfe rufen reges Interesse hervor
Bei Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, der ehemaligen OB Christa Meier, Vertreterinnen und Vertretern vom Regensburger Stadtplanungsamt, dem Architekturkreis Regensburg e.V. sowie interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern stießen die Vorschläge auf reges Interesses. Es zeigte sich, dass der Rückbau der Donaustaufer Straße in Reinhausen politisch grundsätzlich befürwortet wird. Zu der Veranstaltung hatte der Architekturkreis Regensburg, dem 160 Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen, Ingenieur*innen und an Stadtentwicklung, Stadtplanung und Architektur interessierte Bürger*innen angehören, eingeladen.
Auch Neugestaltung von Tegernheim als Thema
Ähnliche Überlegungen liegen der Präsentation eines fiktiven Masterplanes für Tegernheim und Umgebung zugrunde. Unter dem Motto „längs der alten Bockerlbahn zwischen Reinhausen und Walhalla“ stellten die Studierenden Michael Geeser, Bastian Hollweck und Anna Piehler auf Einladung des 1. Bürgermeisters Max Kollmannsberger das bereits im Sommersemester 2022 im Bachelor-Modul „Konstruieren 4“ (Prof. Marc-Philip Reichwald) entwickelte Zukunftsszenario für Tegernheim vor: Der Rückbau der Hauptdurchfahrtsstraße sowie neue Verkehrs-, Nachbarschafts- und Umnutzungskonzepte kamen dabei ebenso zum Tragen wie Ideen für eine zukünftig gesamtheitliche, nachhaltig-ökologische Strategie für die Brachen, die leerstehenden Gebäude und den umgebenden Landschaftsraum.
Die Fakultät Architektur der OTH Regensburg bietet das Architekturstudium zweistufig in einem sechssemestrigen Bachelor- und einem konsekutiven viersemestrigen Masterstudiengang Architektur an. Das Besondere am Studiengang Architektur ist die Kombination aus künstlerischer Kreativität und handfestem Ingenieurwissen, die Verbindung von theoretischem Reflektieren mit handwerklichem Schaffen.