Der Begriff „MINT“ als zusammenfassende Abkürzung für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik hat sich bereits seit mehreren Jahren etabliert. In Deutschland haben zirka 37 Prozent der Hochschulabsolventinnen und -absolventen einen Abschluss in einem MINT-Fach. Die Anforderungen des Studiums sind hoch, die Garantie, nach erfolgreichem Abschluss eine sofortige Anstellung auf dem Arbeitsmarkt zu finden, jedoch ebenfalls.
Mädchen für Technik und Naturwissenschaften begeistern
MINT-Berufe sind gefragt und längst ist Technik nicht mehr allein ein männlich dominierter Bereich. Gezielte Initiativen wollen seit mehreren Jahren auch den Frauenanteil in MINT-Berufen erhöhen und bieten daher Angebote und Projekte zur Interessenförderung für Schülerinnen an.
Eine dieser Initiativen bilden die MINT Girls Regensburg, ein seit 2008 bestehendes Kooperationsprojekt zwischen Universität Regensburg (UR) und Ostbayerischer Technischer Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) unter der Leitung von Dr. Stephan Gigelberger (UR) und Dipl.-Päd. Univ. Armin Gardeia (OTH Regensburg). 2018 forschen 16 Schülerinnen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren aus verschiedenen Regensburger Realschulen und Gymnasien zum Thema „Medizin und Technik – MINT in Gesundheit und Umwelt“ und machten am 27. April 2018 Station in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR).
Messen, analysieren und selber ausprobieren
Für ihr Projekt sollten sich die Schülerinnen vereinfachtes medizinisches Hintergrundwissen zu Vitalparametern (Herzfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz) aneignen. In Kleingruppen aufgeteilt, durften sich alle Teilnehmerinnen dafür im Rotationsverfahren in verschiedenen Messungen ausprobieren. Neben der Messung von Puls, Blutdruck, Temperatur und Sauerstoffsättigung erhielten die Schülerinnen zudem auch Informationen zu den Aussagen eines EKGs beziehungsweise dazu, welche Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems der Arzt daraus lesen kann.
Eine weitere Station bildete die Blutgasanalyse. Hierbei werden mittels eines speziellen Geräts die Konzentration von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid sowie der pH-Wert und der Säure-Basen-Haushalt im Blut ermittelt.
Im Herbst: Forschen auf der Zugspitze
Das Wissen um die Vitalparameter sowie weiteres Wissen über Sensorik und Physik werden die jungen Schnupperforscherinnen im Herbst 2018 zum Einsatz bringen. Dann forschen sie mit selbst entwickelten Messgeräten mehrere Tage auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, die sich auf dem Gipfel der Zugspitze befindet.