Seit 24 Semestern weckte Musikwissenschaftler Johann Wax bei Studierenden der „Sozialen Arbeit“ die „Liebe zur Gitarre“. Sie erlebten, dass das Begleiten von Liedern zwar leichter aussieht, als es ist, aber auch hier Übung und Fleiß zum Erfolg führen. Die Begeisterung und das Können von Johann Wax motivierte dazu nachhaltig.
In der Lehrveranstaltung „Gitarre“ vermittelte er den Studierenden grundlegendes Wissen über die Gitarre, über Akkordgriffe und erleichterte durch methodische Kniffe das Erproben von Zupf- und Schlagtechniken. Der stellvertretende Bezirksheimatpfleger geht 2018 in den Ruhestand. Er wurde am 23. Januar 2018 von Prof. Renate Kühnel als Lehrbeauftragter an der Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften verabschiedet.
G wie Gitarre und Gemeinschaft
„Im Musizieren in der Gemeinschaft steckt schon per se sehr viel soziales Potenzial“, betont Johann Wax, „am Lagerfeuer oder anderswo.“ Er selbst lädt in seiner Funktion als Heimatpfleger regelmäßig Kinder mit ihren Eltern zum „Offenen Singen“ ein oder bringt beim sogenannten „Hungertanz“ Erwachsenen den Volkstanz nahe. Die Gitarre ist immer dabei und stiftet Gemeinschaftserlebnisse – auch beim Lauschen auf Flamencoklänge, die er virtuos beherrscht.
„In den Grundlagen relativ schnell zu erlernende Instrumente wie die Gitarre können in der Sozialen Arbeit in vielen Bereichen eingesetzt werden“, ergänzt Prof. Kühnel, Studiengangleiterin „Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit“. Neben den „klassischen Zielgruppen“ in der Kinder- und Jugendarbeit kann Musizieren auch in der Arbeit mit Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung sehr sinnvoll eingesetzt werden.
Johann Wax, der seit dem Wintersemester 2005/2006 ununterbrochen als Lehrbeauftragter an der Fakultät tätig war, konnte den Studierenden diesen Bezug zur Sozialen Arbeit vermitteln. Es ging immer um mehr als um ein „einfaches Gitarre lernen“. Die Rückmeldungen der Studierenden zeigten, dass die Kombination aus Vermittlung von Spieltechnik und Bezug zur praktischen Anwendung sehr gut ankam. Häufiger stellten die Gitarrengruppen ihr neues Können auch bei den Konzerten der Fakultät unter Beweis. Ein besonderes Ereignis des Semesters war immer der Wochenendtermin „Gitarre & Kochen“, den Johann Wax anbot. Nach drei Stunden Gitarrenspiel schmeckte das selbst gekochte Essen besonders gut.
Einige Studierende bemerkten, dass ein „gelegentlicher Kursbesuch“ eben nicht ausreicht, um Lieder gut begleiten zu lernen. Doch die meisten engagierten sich sehr, investierten Zeit für die Übungszeiten während der Woche und fanden dadurch Freude am Tun.
Prof. Renate Kühnel führt dies auch auf die Person Johann Wax zurück. Der Autodidakt, der als Vorbilder Rory Gallagher, Eric Clapton und Jimi Hendrix nennt, könne die Liebe zum Musizieren sehr gut vermitteln. „Eine gute Technik alleine genügt nicht“, betont die Professorin für Musik- und Bewegungserziehung. „Die eigene Freude am Musikmachen hat Einfluss auf den musikalischen Ausdruck und steckt die Zuhörer und Mitmachenden/Mitsingenden an.“ Das war wohl auch das Erfolgsrezept von Johann Wax an der OTH Regensburg. Außerhalb wird er sicherlich noch viele Menschen mit seiner Musik, seinem Wissen und Können erreichen.