> Eine Aufzeichnung des Dies academicus 2022 können Sie auf YouTube sehen. <
„Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit sowie Gesundheit: Die OTH Regensburg möchte, nein, sie muss eine Vorreiterrolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen übernehmen.“ Das sagte Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beim Dies academicus der Hochschule. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume dankte der OTH Regensburg in einer Videobotschaft dafür, „dass sie Nachhaltigkeit zum Schwerpunkt des Dies academicus macht“. Denn: „Der Klimawandel macht erkennbar keine Pause, deswegen ist entschiedenes Handeln gefordert.“
Studierende richten Wünsche an den Präsidenten
„Wozu brauche ich Bildung, wenn es keine Welt mehr gibt, in der ich sie nutzen kann?“ Regina Griesbeck von der Studierendenvertretung ließ keinen Zweifel daran, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz Themen sind, die den Studierenden auf den Nägeln brennen. Zusammen mit Gabriel Zollbrecht listete sie in einer Talkrunde mit dem Präsidenten eine beeindruckende Reihe von Veranstaltungen, Aktionstagen und Aktionswochen auf, bei denen sich die Studierenden in diesem Jahr mit Klimaschutz, Mobilität, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit beschäftigt haben.
„Welche Wünsche haben Sie an die Hochschule, an die Hochschulleitung?“, fragte Schneider die beiden Studierenden. Die Antworten: Nachhaltigkeit fest in der Lehre verankern, und zwar fakultäts- und disziplinübergreifend; Klimaneutralität klar definieren, eine Strategie daraus ableiten; und schnell handeln. „Den Rest kriegen Sie in einem Brief“, sagte Griesbeck zum Präsidenten.
Neuer Hochschulentwicklungsplan greift Forderungen auf
Mit diesen Wünschen lagen die Studierenden auf einer Linie mit Hochschulleitung, Professorinnen und Professoren sowie Verwaltung und Wirtschaft in Regensburg. Prof.in Dr. Irmgard Schroll-Decker, der städtische Wirtschafs-, Wissenschafts- und Finanzreferent Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß, Evi Hastreiter von der Standortleitung von Continental Regensburg und Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Skornia – sie alle formulierten in der Talkrunde mit dem Präsidenten einen Wunsch, eine Erwartung, ein Ziel: Keine Studentin, kein Student soll künftig die OTH Regensburg verlassen, ohne jemals etwas über Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehört zu haben.
Eine Forderung, die ihren Niederschlag findet im neuen Hochschulentwicklungsplan, der derzeit an der und für die OTH Regensburg erarbeitet wird. Aus der Präambel zitierte Präsident Schneider:
„Unsere diverse, digital und global vernetzte Gesellschaft ist zunehmend geprägt vom existenziellen Druck des Klimawandels, von schwindenden Ressourcen und den daraus resultierenden Spannungen. Als anwendungsbezogene Hochschule richten wir unsere Lehre, Forschung und unser Wirken in die Gesellschaft daher an gleichermaßen aktuellen und langfristigen Schwerpunkten aus, die geeignet sind, diese Herausforderungen zu adressieren: Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit sowie Gesundheit.“
Prof. Sterner: „Wir müssen viel mehr in die Schulen gehen“
„Bildung, Bildung, Bildung“ hat auch Prof. Dr. Michael Sterner in seiner Festansprache zum Thema „Generationenaufgabe Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Wie bekommen wir die Jugend in Handwerksbetriebe und Hörsäle?" als entscheidenden Hebel ausgemacht, um die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen zu können. Motivieren und begeistern statt Verzicht predigen – das müsse schon in Kindergarten und Grundschule beginnen. Es brauche Firmen, die selbstbewusst und positiv besetzt verkündeten: „Wir verdienen unser Geld mit Klimaschutz!“ Handwerksbetriebe hätten ihre eigene, besondere Attraktivität und eine zentrale Rolle beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Fläche. „Wir müssen viel mehr in die Schulen gehen“, schrieb Sterner den Hochschulen ins Aufgabenbuch. Zum einen, um etwa bei Fortbildungen in den Dialog mit Lehrerinnen und Lehrern zu kommen. Zum anderen, um Schülerinnen und Schülern leicht verständlich zu erklären, wie viel Nachhaltigkeit jetzt schon in den Studiengängen der OTH Regensburg stecke. „Warum schreibt ihr da nicht ‚grüne Technologien‘ drüber?“, zitierte Sterner einen Vorschlag seiner Frau.
Wissenschaftsminister Blume lobt KI-Aktivitäten
„Die OTH Regensburg steht im Mittelpunkt der großen Veränderungen, die gerade Platz greifen“, sagte Wissenschaftsminister Markus Blume in seiner Videobotschaft. Die Hightech Agenda – insgesamt 3,5 Milliarden Euro schwer – sei die bayerische Antwort auf die großen Transformationen der Zeit. Allein an die OTH Regensburg gingen davon 44 Professuren, weitere 45 Stellen und rund 7,8 Millionen Euro Sachmittel. Bei Schlüsseltechnologien wie der Künstlichen Intelligenz sei die OTH Regensburg „an der Spitze der Entwicklung mit dabei“.
„Preis für gute Lehre“ an Prof. Dr. Thomas Falter verliehen
Nachhaltige Lehre: Dafür steht Prof. Dr. Thomas Falter (Fakultät Betriebswirtschaft). Ihm überreichte Gert Wölfel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung zur Förderung der OTH Regensburg, den mit 3.000 Euro dotierten „Preis für gute Lehre“, den die Stiftung alle zwei Jahre vergibt. Das Besondere daran: „Die Preisträgerinnen und Preisträger dieses Lehrpreises werden von unseren Studierenden vorgeschlagen“, sagte Prof. Dr. Birgit Rösel, Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Die Studierenden bewerteten dabei Kriterien wie Fachlichkeit, Didaktik und Persönlichkeit ihrer Lehrenden.
Mit Prof. Dr. Andreas Müller (Hochschule Kempten) hatte Thomas Falter standortübergreifend eine virtuelle Lehrveranstaltung mit dem Titel „Managing in Diverse Cultures“ angeboten. Lob der Studierenden für ihre Lehrenden: „Bei ihnen zählt nicht nur, dass man den Inhalt der Vorlesungen versteht und das Wissen wiedergibt, sondern sie wollen auch, dass man sich dabei persönlich entwickelt und vor allem persönlich weiterkommt.“
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