Das Interesse seitens der Gäste, zu denen VDI-Mitglieder, technisch Interessierte aus der Region, Hochschulangehörige sowie Studierende zählten, war so groß, dass die regulären Plätze des Hörsaals D 002 der OTH Regensburg nicht ausreichten. Trotz zusätzlich herbeigeschaffter Stühle saßen Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den Treppen und ein Teil der Interessierten musste abgewiesen werden – nach der Anwesenheitsliste waren über 250 Personen anwesend.
Leiter des VDI in Regensburg Professor Dr.-Ing. Frank Herrmann referierte über die Vergangenheit des VDI in Regensburg und die Erfindung der Dampfmaschine als zentraler Impuls zur Gründung des VDI. Wesentliche Leistungen des VDI in seiner 160-jährigen Geschichte ergaben sich durch die Verwendung der Dampfmaschine und den nachgelagerten Erfindungen zu einer effektiven und effizienten Produktion.
Prof. Dr. Frank Herrmann ehrte Dipl.-Ing. (FH) Horst Kohl für seine ambitionierten und überaus erfolgreichen Tätigkeiten als Leiter des VDI in Regensburg von 1982 bis 2015.
Ulrich Auer, der Leiter des VDI-Arbeitskreises „Studenten und Jungingenieure“, nannte Zielsetzung und aktuelle Aktivitäten des Arbeitskreises, vor allem die Vortragsreihe zu dem Thema „Digitale Transformation“, die mit dem Vortrag von Dr. Kurt D. Bettenhausen bereits mit dieser Veranstaltung begonnen hat.
In seinem Ausblick auf die Zukunft des VDI in Regensburg analysierte Professor Frank Herrmann die derzeitige Entwicklung durch die Verfügbarkeit von Computern. Er nannte die zunehmende Verfügbarkeit von preiswerter Rechenleistung, die dazu führen, dass in absehbarer Zeit normale Spielzeuge eine Rechenleistung haben werden, die der eines Supercomputers von vor 30 Jahren entspricht. Die allumfassende Digitalisierung erhöht die Anwendbarkeit von Computern weiter. Diese Digitalisierung betrifft nicht nur Dokumente aller Art, sondern auch Fragen und Antworten auf diese, soziale Daten sowie ganz allgemein Sensordaten. Ferner begründete er, dass mit einer rasanten Zunahme an digitaler Innovation zu rechnen ist. Aus Allem schloss er, dass dem Computer eine ähnliche substantielle Bedeutung beizumessen ist wie der Erfindung der Dampfmaschine. Daher wird dieses „zweite Maschinenzeitalter“ den Schwerpunkt des VDI in Regensburg in den nächsten Jahren bilden. Gerade auch die Implikationen in Form von der Ersetzung von berechenbaren Routinetätigkeiten durch Computer und/oder Roboter wird behandelt werden.
Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, bedankte sich in seinem Grußwort für viele gemeinsame Veranstaltungen in den letzten Jahrzehnten, die vor allem den Studierenden zu Gute gekommen sind und geholfen haben, mehr junge Menschen für ein technisches Studium zu begeistern.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit des VDI in Regensburg mit den anderen VDI-Gruppen in der Region und der Dachgesellschaft, nämlich den VDI-Bezirksverein Bayern Nordost e.V., würdigte Dipl.-Ing. Holk Traschewski, Stellvertretender Vorsitzender des VDI-Bezirksvereins Bayern Nordost e. V.
Die Prämierung von zwei ausgezeichneten Abschlussarbeiten, die die Preisträger kurz vorstellten, zeigten, welche anspruchsvollen Themen an der OTH Regensburg bearbeitet werden.
In seinem Vortrag „Digitale Transformation, Fluch oder Segen“ berichtete Dr.-Ing. Kurt D. Bettenhausen über das am Anfang dieses Jahres gegründete interdisziplinäre Gremium im VDI zur Digitalen Transformation. Er definierte es durch: „Die Digitale Transformation steht für den globalen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft durch die konsequente Durchdringung des täglichen Lebens mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Der Wandel hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und umfasst alle Branchen. Er wird beeinflusst durch - und verändert - die Art und Weise, wie wir leben, wirtschaften und arbeiten.“ An sehr anschaulichen Bespielen, gerade aus seiner beruflichen Erfahrung, erläuterte er die Signifikanz, und Brisanz der Entwicklung für jeden einzelnen Menschen und die einzelnen Unternehmen.
Dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Unter anderem ermunterte Dr. Kurt D. Bettenhausen zu einer Kultur des Ausprobierens. Dabei ist es entscheidend, Fehler zu zulassen, aber diese schnell zu erkennen und vor allem aus diesen zu lernen. Ferner zeigte die Diskussion und die Veranstaltung insgesamt, dass der VDI als Ganzes und der in Regensburg im Besonderen schon über eine erhebliche Expertise verfügt, die in den Veranstaltungen der nahen Zukunft eingebracht werden soll.
Der VDI lud die Teilnehmer zu einem Imbiss ein, bei dem die Diskussion untereinander in kleineren Gruppen und auch mit Dr. Kurt Bettenhausen fortgesetzt wurde.