Kooperation

Interaktiver Atlas zeigt Potenziale für grünen Wasserstoff in Kenia

Studierende der OTH Regensburg haben im gemeinsamen Projekt H2Global meets Africa mit dem Fraunhofer IEE sowie der H2Global Stiftung einen neuen Meilenstein zu verzeichnen: Ein neuer Atlas zeigt nun, wo in Kenia das Potenzial für grünen Wasserstoff besonders groß ist – und bildet die Grundlage für nachhaltige Investitionen.

Die globale Energiewende ist ohne grünen Wasserstoff nicht zu bewältigen. Als klimaneutraler Energieträger ermöglicht er eine Dekarbonisierung energieintensiver Industrieprozesse sowie des Langstreckentransports. Zudem kann Wasserstoff dabei helfen, Zeiten geringer Solar- und Windstromerzeugung zu überbrücken. Da die Produktion von grünem Wasserstoff erhebliche Mengen an grüner Energie erfordert, rücken Länder mit einer großen Verfügbarkeit an erneuerbaren Energien in den Fokus – insbesondere viele Regionen auf dem afrikanischen Kontinent. Darum beschäftigt sich das Forschungsprojekt H2Global meets Africa damit, die Potenziale für grünen Wasserstoff aus Afrika aufzuzeigen und somit den Aufbau von Energiepartnerschaften mit dem europäischen Kontinent zu unterstützen.

Das von der OTH Regensburg geleitete Projekt, das in Kooperation mit dem Fraunhofer IEE und der H2Global Stiftung unter Förderung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt durchgeführt wird, hat einen wichtigen Fortschritt erzielt: Mit dem vom Fraunhofer IEE veröffentlichten Kenya PtX-Atlas ist es nun möglich, die Eignung von Flächen für die Erzeugung von Solar- und Windenergie transparent zu überprüfen. Dank eines hochaufgelösten Modells werden mögliche Standorte auf Basis von über 30 technischen Ausschluss- und Bewertungskriterien evaluiert und entsprechend bewertet. Entstanden ist so ein öffentlich zugängliches Tool, das Stakeholdern und Privatpersonen in Kenia Entscheidungsgrundlagen für die Investition in grünen Wasserstoff bietet und so den Hochlauf von Produktionskapazitäten unterstützt.

Besonders geeignete Regionen wurden in einem umfassenden Report von Fraunhofer IEE, H2Global sowie der Strathmore University in Nairobi eingehend analysiert. Für die Produktion von klimaneutralem Ammoniak - einem weit verbreiteten Vorprodukt für die weltweite Düngemittelproduktion - mithilfe von grünem Wasserstoff wurden Kosten von 941 bis 2.734 Euro pro Tonne ermittelt. Unter gewissen Rahmenbedingungen kann so vor Ort produzierter grüner Ammoniak mit importiertem, konventionellem Düngemittel konkurrieren. Dies ermöglicht lokale Wertschöpfung in Kenia und legt den Grundstein für einen Export auch in andere Weltregionen, wie zum Beispiel Europa. Der Report sowie das Datentool zeigen auf, wie wichtig belastbare, öffentlich zugängliche Daten sind, um nachhaltige Technologien wie grüner Wasserstoff zu unterstützen und dem globalen Ziel der Klimaneutralität näherzukommen.

In Zukunft könnte der Atlas auch auf weitere Länder, Regionen oder andere Methoden zur Herstellung von grünem Wasserstoff ausgeweitet werden, um zusätzliche Einsatzmöglichkeiten sichtbar zu machen.

Vier Personen der OTH Regensburg sitzen auf der Treppe beim Das Team der OTH Regensburg (oben: Alexander Meisinger, mittig v.l.n.r.: Leon Schumm, Anton Achhammer, unten v.l.n.r.: Elisabeth Hockemeyer, Marco Schamel) beim diesjährigen Projektreffen im Fraunhofer IEE, Kassel.
Das Team der OTH Regensburg (oben: Alexander Meisinger, mittig v.l.n.r.: Leon Schumm, Anton Achhammer, unten v.l.n.r.: Elisabeth Hockemeyer, Marco Schamel) beim c