Von Oktober 2019 bis Januar 2020 haben Studierende des Bachelorstudiengangs International Relations and Management der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) gemeinsam mit CampusAsyl ein Projekt ins Leben gerufen, um Geflüchteten den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Der Anstoß für das Projekt kam von Studierenden, die ein gemeinnütziges Ziel mit ihrem studienintegrierten Projektseminar verfolgen wollten. Sie luden ihre Professorin für Interkulturelle Kommunikation und Englisch, Prof. Dr. Katherine Gürtler (Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften), ein, die Zusammenarbeit mit CampusAsyl im Rahmen ihres Projektseminars zu betreuen. Daraufhin hat Prof. Dr. Gürtler mit großem Engagement ein neues Modulkonzept mit gezielter Einbindung agiler Projektmanagement-Methoden entwickelt, um gemeinsam mit den Studierenden dieses Projekt fundiert umsetzen zu können.
Enge Zusammenarbeit mit CampusAsyl
In enger Zusammenarbeit mit CampusAsyl wurde ein Projektauftrag für die verbesserte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten definiert, basierend einerseits auf der Erfassung der Qualifikationen der Geflüchteten in den sogenannten AnkER-Zentren und andererseits auf einer gezielten Analyse des regionalen Arbeitsmarkts. Die Auftraggeberin seitens CampusAsyl, Sophia Neidhardt, ist im Rahmen des bayernweiten Projekts „Flüchtlinge in Beruf und Ausbildung“ (FiBA 2) gefördert und bietet in den Regensburger AnkER-Zentren Beratung zu allen Fragen rund um das Thema Arbeit an.
Die Studierenden führten zunächst eine Befragung der Geflüchteten im AnkER-Zentrum in der Zeißstraße durch, um einen besseren Überblick über die Bildungsbiografien der Befragten und deren berufliche Erfahrungen zu erlangen. Der eigens dafür erstellte Fragebogen und die Auswertung wurden so konzipiert, um auch in Zukunft weiter Aufschluss über die vorhandenen Qualifikationen in den AnkER-Zentren geben zu können. Als Hintergrundinformation erstellte die Gruppe ebenfalls Informationsmaterial zu den Herkunftsländern, aus denen aktuell die meisten Geflüchteten, die in Regensburg untergebracht sind, stammen.
Recherche geeigneter Ausbildungsbetriebe
Um die Möglichkeiten für Geflüchtete auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu erfassen, sahen sich die Studierenden nach Ausbildungsbetrieben und Zeitarbeitsfirmen in Regensburg und Umgebung um. Es wurden Daten zu über 80 Ausbildungsplätzen erstellt und Kontakte zu mehr als 30 Zeitarbeitsfirmen in Regensburg hergestellt. Viele Betriebe hatten bereits erste Erfahrungen in der Einstellung von Geflüchteten und die Kooperationsmöglichkeit mit Sophia Neidhardt als Ansprechpartnerin für das FiBA 2-Projekt fand große Resonanz.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Projekt ein großer Erfolg war und die Studierenden nicht nur viel lernen, sondern auch wertvolle Beiträge zur Arbeit von CampusAsyl leisten konnten. Es wurde der Grundstein für mögliche weitere Projekte auf akademischer Ebene zwischen der OTH Regensburg und CampusAsyl gelegt, um gemeinsam den Menschen im Großraum Regensburg helfen zu können.