Knapp 100 Expertinnen und Experten diskutierten beim 11. Kooperationsforum „Schlanker Materialfluss“ am 14. November 2018 in Regensburg über die Möglichkeiten, innerbetriebliche Materialflüsse effektiv und effizient zu gestalten. Der Veranstalter Bayern Innovativ GmbH hatte dafür Referierende aus Industrie und Wissenschaft eingeladen.
Prof. Stefan Galka von der Fakultät Maschinenbau der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) war einer der Referenten. In seinem Vortrag erläuterte er den Einfluss von Strategien für die Steuerung von Routenzügen auf die Leistungsfähigkeit dieser innerbetrieblichen Transportsysteme. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 11. Kooperationsforums wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Schwerpunkt in diesem Jahr 2018 waren Umsetzungsbeispiele für den Einsatz von digitalen Werkzeugen in Produktion und Logistik.
Dr. Alexander Susanek (Leiter Montage, BMW AG, Regensburg) präsentierte die aktuellen Pilotprojekte im BMW Werk in Regensburg. Auch die Mann + Hummel GmbH gab einen Einblick in aktuelle Logistikprojekte. Martin Winkler (Manager Production Logistics, Mann + Hummel GmbH, Marklkofen) stellte die hochautomatisierte Produktionsversorgung durch fahrerlose Transportsysteme im Werk Marklkofen vor.
Sinnvolle Steuerungskonzepte als Voraussetzung
Ob „Fahrerloses Transportsystem“ oder Routenzug – alle diese Transportsysteme benötigen sinnvolle Steuerungskonzepte, um die Produktion sicher und effizient zu versorgen. Dieses Thema adressierte Prof. Stefan Galka von der OTH Regensburg in seinem Vortrag „Im Gleichschritt mit der Produktion – Dynamische Steuerungskonzepte für Routenzüge“. Er erläuterte unterschiedliche Steuerungskonzepte und ging auf deren Vor- und Nachteile ein.
Die vorgestellte Bewertung der Konzepte ist das Ergebnis einer Studie, die er mit Kolleginnen und Kollegen der Technischen Universität München durchgeführt hat und an der mehr als 200 Unternehmen teilgenommen haben. In seinem Vortrag ging er insbesondere auf sogenannte dynamische Steuerungskonzepte ein. Diese IT-gestützten Ansätze versprechen vor allem bei sich schnell und stark verändernden Materialflüssen eine effiziente und sichere Versorgung.
Aktuell arbeiten vor allem Unternehmen mit großen Routenzugsystemen an dynamischen Steuerungskonzepten. Erste Simulationsstudien für bestimmte Anwendungsszenarien haben gezeigt, dass die notwendige Anzahl von Routenzügen um etwa 20 Prozent reduziert und gleichzeitig die Versorgungssicherheit erhöht werden kann.
Die Studie „Einsatz von Routenzugsystemen zur Produktionsversorgung“ steht kostenlos zur Verfügung. Interessierte Personen können sich per E-Mail an Stefan Galka wenden.