Vom 20.-22.10. fand im Tagungszentrum Xplanatorium Schloss Herrenhausen in Hannover das Symposium „Gestaltung, Funktion und Bedeutung antiker Treppenanlagen. Multiperspektivische Analyse einer transkulturellen Konstante“ statt, welches von der VolkswagenStiftung im Rahmen des Förderangebots "Symposien" unterstützt wurde. Die meisten Teilnehmenden trafen sich vor Ort, weitere wurden aus Deutschland, Italien und den USA zugeschaltet.
Auf Initiative zweier Nachwuchswissenschaftlerinnen, Dr. Alexa Rickert von der WWU Münster und Sophie Schlosser von der OTH Regensburg, traten erstmals internationale Expert*innen zusammen, um herauszufinden, wie die Menschen vom Alten Orient über Ägypten und die antike griechische Welt bis hin zum späten Römischen Reich Treppen genutzt haben und wie sie diese wahrgenommen haben. Dafür wurden außer den baulichen Hinterlassenschaften auch Abbildungen von Treppen sowie aus der Antike überlieferte Beschreibungen von Treppen und ihrer Nutzung durch Vertreter*innen unterschiedlicher Disziplinen in den Blick genommen. Durch diese interdisziplinäre und kulturübergreifende Herangehensweise konnte ein umfassendes Bild der Treppe in den antiken Kulturen gewonnen werden.
Für viele war dies die erste Tagung in Präsenz seit langem und die Freude über den direkten Austausch von Angesicht zu Angesicht war groß. Die Teilnehmer*innen diskutierten angeregt über so grundsätzliche Fragen wie „Wann entstand die erste Wendeltreppe? Und Warum?“ aber auch über Details wie die Effekte des antiken Schuhwerks auf das Treppensteigen.
Das Konzept der Tagung war explizit auf eine umfassende Diskussion ausgelegt und förderte den Austausch durch eigens dafür vorgesehene Sequenzen. Ebenso gefördert wurde die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftler*innen. Diese haben neben den etablierten Forscher*innen insbesondere mit ihren aktuellen Forschungen zur Entwicklung neuer Herangehensweisen an den Gegenstand beigetragen.
Kommendes Jahr sollen die Beiträge in einem Sammelband publiziert werden. Auf diese Weise können die Ergebnisse des Symposiums einem breiten Publikum bekannt gemacht werden und eine Grundlage bilden für die weitere Erforschung der Treppen, die als eigene Forschungsrichtung den Namen „Scalalogie“ trägt und an der OTH Regensburg mit dem Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie fest verankert ist.