Fakultät Architektur

Highlights auf der Dutch Design Week

Die Abschlussarbeit von Celina Bauer wurde auf der diesjährigen Dutch Design Week in Eindhoven ausgestellt – die Industriedesignerin stellte „Poscura“ vor, eine intelligente Berufskleidung für Altenpflegekräfte.

Inspiriert von den neuesten Exoskelett-Technologien und Entwicklungen im Bereich Funktionsbekleidung entwickelte Celina Bauer im Rahmen ihrer Bachelorarbeit Poscura. Es handelt sich dabei um eine intelligente Funktionskleidung, die körperliche Belastung von Pflegepersonal im Arbeitsalltag reduzieren kann und bei rückenbelastenden Tätigkeiten unterstützt. „Möglich wird das durch ein in der Kleidung integriertes teil-elastisches System“, erklärt die Industriedesignerin. Dieses ist in der Lage, aufgewendete Energie zu speichern und im richtigen Moment wieder abzugeben, sodass ein Unterstützungseffekt z.B. bei Hebearbeiten stattfindet. Der funktionale Aspekt wird durch die clevere Integration des elastischen Bands am Shirt und an der Hose mit einem Schnappverschlusssystem erreicht.

Viele auf dem Markt befindliche Hilfsmittel für Pflegekräfte erfüllen zwar ihren Zweck, werden von den meisten Pflegekräften aber nicht genutzt. „Die Herausforderung für das Design bestand deshalb nicht nur in der Funktionalität, sondern auch in der Akzeptanz durch das Pflegepersonal“, erläutert Professorin Dr. Rosan Chow, Betreuerin der Bachelorarbeit an der Fakultät Architektur. So sei das Design von Celina Bauer ein Ergebnis umfassender Beobachtungen im Pflegeheim und der Evaluierung vorhandener Produkte.

25 Projekte in der Ausstellung

Die Dutch Design Week in den Niederlanden zählt mit mehr als 350.000 Besucherinnen und Besuchern zu den größten Design-Festivals in Europa. In diesem Jahr war erstmals der Rat für Formgebung, Projektträger der Initiative „German Design Graduates“, vertreten. German Design Graduates (GDG) versteht sich als Plattform, die es ermöglicht, sich über Designhaltungen Studierender sowie Absolventinnen und Absolventen der teilnehmenden Hochschulen deutschlandweit zu informieren. Für die Ausstellung „Making Noise. Suggestions for a Complex World“ stellten die renommierten Kuratorinnen Amelie Klein und Jana Scholze aus einem Pool von insgesamt 351 eingereichten Arbeiten von Absolventinnen und Absolventen deutscher Designhochschulen 25 Projekte zusammen – darunter auch die Arbeit von Celina Bauer. Lutz Diepold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung, zeigte sich von diesen Arbeiten begeistert und betonte: „Wir möchten auf einer der größten europäischen Designplattformen zeigen, dass junge Talente aus Deutschland über ein enormes Potenzial verfügen, um den notwendigen Wandel für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft anzugehen.“

Die Teilnahme der OTH Regensburg an den GDG wurde durch die finanzielle Unterstützung des Vereins der Freunde der OTH Regensburg e.V. sowie der Studierendenvertretung ermöglicht. Celina Bauer konnte mit Poscura noch einen weiteren Erfolg erzielen: Sie ist Preisträgerin des diesjährigen Alice-Eckl-Pflegepreises, der für wissenschaftliche Arbeiten, die die Pflege fördern, verbessern und voranbringen, vergeben wird.

Celina Bauer steht neben einer Schneiderpuppe.
Industriedesignerin Celina Bauer erläutert am Modell die Funktionsweise des Poscura-Shirts. Foto: OTH Regensburg / Brigitte Kauer
Beliebiger Messestand auf der Dutch Design Week
Die Ausstellung “Making Noise. Suggestions for a Complex World” wurde vom Rat für Formgebung in den Niederlanden organisiert. Foto: Extern / RAW Color