Begrüßt wurden die Gäste von Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) „Jedem Einzelnen die Hilfe geben, die er gerade braucht, um in unserer Gesellschaft anzukommen“, sei das Ziel der zahlreichen Förderangebote der KJF im Bereich der Rehabilitation, so Eibl. Gegründet wurde die Katholische Jugendfürsorge im Jahr 1912. Mit der Sozialgesetzgebung erfuhr sie in den 70er Jahren ein großes Wachstum. „Auf der Seite junger Menschen … ein Leben lang“ ist der Slogan des kirchlich-caritativen Unternehmens. Die Unterstützung von Menschen mit Behinderung und ihrer Familien beginnt auf der Frühgeborenenstation, reicht über Förderschulen, Werkstätten und Berufsbildungswerke bis hin zur Begleitung von Menschen mit Handicap im Alter. Der älteste Bewohner einer Einrichtung der KJF ist 104 Jahre alt. Um die beste Versorgung gewährleisten zu können, arbeite man Hand in Hand mit unterschiedlichen Trägern. „Hier geht es nicht um einen harten Wettbewerb“, so Eibl.
„Willkommen am neuen Hermannsberg“, mit diesen Worten startete Bernd Röhrl, Leitung des Bildungs- und Freizeithauses, seine Führung. Bernd Röhrl hat langjährige Erfahrung als Gastronom in Restaurant-, Schiffs- und Hotelküchen. Zuletzt arbeitete er als Ausbilder für Hotel und Gastronomie beim Berufsbildungswerk BBW Abensberg, bevor er 2023 die Leitung des Hermannsbergs übernahm. Hier hat er viel vor: Die Location soll Raum für Vereins- und Firmenveranstaltungen, aber auch private Feiern bieten. Im März 2025 wurde DER Hermannsberg nach einer umfassenden Renovierung neu eröffnet. Modern eingerichtete, vollständig barrierefreie Einzel- und Doppelzimmer bieten seither Platz für 29 Übernachtungsgäste. Bewirtschaftet wird DER Hermannsberg von rund 40 Mitarbeitenden mit und ohne Behinderung. Bernd Röhrls Erfolgsrezept: „Ich versuche, die Fähigkeiten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtig einzuschätzen und ihnen die für sie passenden Aufgaben zu geben.“ Neben des Tagungshauses wird am Hermannsberg auch eine biozertifizierte Landwirtschaft betrieben und es werden eigene Weinberge in Regensburg (Winzer und Kager) bewirtschaftet. Ein eigener Foodtrailer bietet weitere Einsatzmöglichkeiten.
DER Hermannsberg ist Teil einer der 8 Standorte der KJF Werkstätten gGmbH. Melanie Eibl, Geschäftsführerin, stellte den Gästen anschließend das Konzept des gemeinnützigen Unternehmens vor. Ziel des Unternehmens ist es, Teilhabe am Arbeitsleben, berufliche Bildung und Qualifizierung für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen und ganz wichtig, wenn möglich die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt. Hier spielt die Nähe zur Industrie durch die Bearbeitung entsprechender Aufträge, aber auch die enge Zusammenarbeit mit Inklusionsbetrieben eine wichtige Rolle, denn die größte Herausforderung liege, so Eibl, bei der Gestaltung der Übergänge. DER Hermannsberg ist eine Kooperation aus KJF Werkstätten und SIGMA Inklusionsbetrieb.
Wie kann Inklusion und Integration in der Praxis gelingen? Darüber diskutierten schließlich moderiert von Julia Punk, Referentin für Personalentwicklung bei der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, Michael Eibl, Melanie Eibl, Susanne Scherrer, Personalleiterin der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, Sebastian Müller, Inklusionsbeauftragter der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg sowie Martin Schmid, Koordinator und Inklusionsberater der EAA Region Oberpfalz. „Menschen mit Behinderung haben alle ihre Stärken und diese Stärken muss man nutzen. Man darf nicht immer nur defizitorientiert sein.“ Betonte Sebastian Müller, selbst Alumnus des Masterstudiengangs Soziale Arbeit Inklusion – Exklusion an der OTH Regensburg. Inklusion und Barrierefreiheit hieße aber auch immer, Kompromisse einzugehen, so Müller. Martin Schmid wies ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, sich als Arbeitgeber hinsichtlich der Beschäftigung von Menschen mit Handicap umfassend beraten und unterstützen zu lassen.
Eine kleine Weinprobe vom hauseigenen Weinberg, begleitet von kulinarischen Highlights des Hauses, rundete die Veranstaltung ab und bot den Alumni und Freunden der OTH Regensburg die Möglichkeit zum weiteren Austausch.
Gemeinsam mit dem Alumni Netzwerk der OTH Regensburg organisiert der Verein der Freunde der OTH Regensburg e.V. Alumni-Stammtische mit Firmenexkursionen. Die Netzwerkveranstaltung bietet allen Alumni und Freunden der Hochschule die Möglichkeit, Unternehmen und Institutionen der Region kennenzulernen und interessante Kontakte zu knüpfen.

