Die Nachfrage nach Absolventen und Absolventinnen entsprechender Bachelorstudiengänge mit Kenntnissen im Arbeitsfeld Migration ist sehr groß und wird vorerst hoch bleiben. Die Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften hat deshalb ein Kompaktseminar mit der Lehrbeauftragten Dr. Annekathrin Schmid außerhalb der üblichen Lehrveranstaltungen für all diejenigen angeboten, die sich mit den spezifischen Aufgabenstellungen in Gemeinschaftsunterkünften von Flüchtlingen befassen wollen.
Die zweitägige Veranstaltung von 14. bis 15. MÄrz war kostenfrei und – obwohl zu Beginn des Semesters – im Nu ausgebucht. Sie war bewusst interaktiv gestaltet, denn die Anforderungen unterscheiden sich stark: Der Arbeitsbereich erfordert sehr viel „Unsicherheitstoleranz“ und Freude an der Ausgestaltung von Abläufen und Prozessen und auch das „Aushalten von Komplexität“.
Dr. Annekathrin Schmid hat die Thematik „Betreuung“ aufgegriffen und an zwei Tagen gemeinsam mit Studierenden bearbeitet. Zu Gast waren fünf syrische Flüchtlinge, die von ihren bisherigen Erfahrungen in Deutschland berichteten. Mit viel Engagement erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lösungsansätze und Konzepte zur Betreuung von Flüchtlingen durch Hauptamtliche und freiwillige Helferinnen und Helfer. Neben der Koordination der Versorgung mit Essen und Kleidung in den Gemeinschaftsunterkünften waren die ersten Integrationsschritte sowie die Koordination von Deutsch-Kursen, aber auch anderer Aktivitäten wie beispielsweise die Teilnahme am Vereins-Fußball, Themen.
Wie können die Flüchtlinge integriert und auf ihrem Weg begleitet und unterstützt werden? Welche Strukturen und Arbeitsabläufe müssen etabliert werden, um die vielen Menschen in Gemeinschaftsunterkünften nicht nur materiell zu versorgen? Hierfür gibt es keine Vorbilder. Die Situation ist für alle Beteiligten neu. Im Seminar an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften wurden diese Fragen aufgegriffen und Lösungsansätze diskutiert.