Eine eigene Idee umsetzen, eine latente Nachfrage bedienen, neue Perspektiven gewinnen, ein großes Ziel ansteuern und dabei sein eigener Chef sein – das ist kein seltener Wunsch. Wie man diese Absicht in die Realität umsetzen kann, zeigte die GROW-FerienAkademie auf: Das Format der Veranstaltung ist auf die Bedürfnisse von Gründungsinteressierten zugeschnitten. Die Vermittlung von praktischen und theoretischen Kenntnissen aus den Bereichen Existenzgründung, Existenzsicherung und Unternehmensnachfolge stehen daher im Mittelpunkt der Seminare.
Wo haben Geschäftsideen ihren Ursprung? Worin liegt der Unterschied zwischen dem Entdecken und dem Kreieren einer Gründungsidee? Diese Fragen wurden zu Beginn der FerienAkademie beantwortet, bevor sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit den Persönlichkeitseigenschaften von Gründern auseinandersetzten. „Diverse Studien zeigen, dass unternehmerischer Erfolg überdurchschnittlich oft von wiederkehrenden Persönlichkeitsmerkmalen begleitet wird“, sagte Professor Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Leiter des start-up centers, eingangs. Er wies unter anderem auf erfolgsfördernde Persönlichkeitseigenschaften wie Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Durchsetzungsbereitschaft und -fähigkeit oder kalkulierte Risikobereitschaft hin.
Im Laufe der Veranstaltung erfuhren die Nachwuchsgründer, wie man einen Businessplan erstellt und welchen Anforderungen dieser genügen muss, welche Gründungsformalitäten gefordert sind und sie konnten sich einen Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten ihres geplanten Startups oder über die verschiedenen gewerblichen Schutzrechte verschaffen. Buchführung und Jahresabschluss für Gründer, Steuerrecht, Gründerrecht und Arbeitsrecht waren weitere Vorlesungsthemen, die unter anderem von erfahrenen Unternehmern aus der Praxis gehalten wurden.
Marketing und Verkauf sind wichtige Bereiche, mit denen sich Gründer und Gründerinnen auseinander setzen müssen – so wurde auch dieses Spektrum durch Vorlesungen abgedeckt. Gute Beispiele von Guerilla-Marketing oder Ambient-Marketing gaben Anregungen für die eigene Gründungsidee. Die Erfahrungsberichte der Gründer der ReCase GbR sowie Unternehmensnachfolger Stefan Penninger von der Hausbrennerei Penninger gaben so manchen Einblick in die Realität.
Im Unternehmensplanspiel konnten die Nachwuchsgründer und -gründerinnen die neu erworbenen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen und durch strategische Entscheidungen, zum Beispiel in Bezug auf ihre Marktstimulierungsstrategie, ihr „neues“ Unternehmen leiten und durch so manche (simulierte) Wirtschaftskrise führen. „Die FerienAkademie gab Ihnen einen kompakten Einblick, welche Anforderungen an Gründer und Jungunternehmerinnen gestellt werden“, zog Christoph Aisch vom start-up center abschließend das Resümee. Er wies nochmals auf die Aktualität der Unternehmensnachfolge hin und stellte in den Raum, ob eine Nachfolge in dem einen oder anderen Fall auch eine Alternative zur eigenen Gründung sein könnte – gerade dann, wenn die eigene zündende Idee fehle, man aber dennoch das Unternehmertum einer angestellten Beschäftigung den Vorzug gebe.
Ihren Abschluss fand die Ferienakademie in einem samstäglichen Workshop der in Kooperation mit der Hans-Lindner-Stiftung durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Entdecke den Unternehmensgeist in Dir“ wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf der Persönlichkeitsebene trainiert, nachdem die vorherigen Tage hauptsächlich der Wissensvermittlung gedient hatten.