Forschungsprojekte zur elektronischen Gesundheitskarte

Ein Forschungsprojekt, das sich mit der Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte mit Smartphones und Tablets befasste, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ein neues Projekt zielt nun auf die Virtualisierung der Karte ab.

Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) in Berlin und das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt sowie das eHealth-Labor der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) haben Ende März 2019 ein vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördertes Forschungsprojekt abgeschlossen, das die kontaktlose Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) mit Smartphones und Tablets umsetzt. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sind ins Terminservice- und Versorgungsgesetz eingeflossen, das die kontaktlose NFC-Schnittstelle der eGK ab Dezember 2019 verpflichtend festschreibt.

Im Projekt wurden durch das Fraunhofer FOKUS (Projektleiter Olaf Rode) sowohl eine App zur Videokonsultation mit einem Arzt als auch eine App für die Einwilligung in eine medizinische Maßnahme entwickelt. Beide nutzen kontaktlos die eGK, um die Identität der oder des Versicherten nachzuweisen und die Einwilligung zu autorisieren. Dies stellt einen besonders sicheren und zugleich komfortablen Mechanismus dar, um eHealth-Anwendungen – zum Beispiel die künftige elektronische Patientenakte – zu nutzen. Das Fraunhofer SIT (Dominik Spychalski) hat die Sicherheit des Verfahrens untersucht und Empfehlungen ausgesprochen. 

OTH Regensburg übernahm Evaluation

Die wissenschaftliche Evaluation des Projekts wurde durch das eHealth-Labor (Prof. Dr. Georgios Raptis, Jennifer Wolter) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (Prof. Dr. Sonja Haug) und mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Pflege dual der OTH Regensburg durchgeführt. Sie hat ergeben, dass eine kontaktlose Nutzung der eGK handhabbar ist und bevorzugt wird, um dadurch mehr Sicherheit zu erzielen. Die Ergebnisse des Projekts sind online auf einer eigenen Webseite abrufbar.

Nachfolgeprojekt zur Virtualisierung der Karte

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat inzwischen ein Nachfolgeprojekt ausgeschrieben, das die Virtualisierung der elektronischen Gesundheitskarte konzipieren und demonstrieren soll. Insbesondere in Hinblick auf die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte im Jahr 2020 ist es wichtig zu untersuchen, wie eine virtuelle eGK in Smartphones oder Tablets realisiert werden kann, um einen sicheren und praktikablen Zugang der Versicherten auf ihre Gesundheitsdaten zu ermöglichen. Nach einem Auswahlprozess wurde dieses Forschungsprojekt ebenfalls den Projektpartnern Fraunhofer FOKUS und SIT sowie der OTH Regensburg und dem eHealth-Labor zugeschlagen. Das Projekt ist am 1. Juni 2019 gestartet.

Ein Forschungsprojekt, an dem auch die OTH Regensburg beteiligt war und das die kontaktlose Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) mit Smartphones und Tablets umsetzt, konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Ein Forschungsprojekt, an dem auch die OTH Regensburg beteiligt war und das die kontaktlose Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) mit Smartphones und Tablets umsetzt, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Foto: Olaf Rode