Die Gründerin berichtete nun im Rahmen der Vortragsreihe des start-up centers vor rund 60 Zuhörern über die Key-Learnings und Herausforderungen, die sie mit ihrem jungen Unternehmen, der Smart Urban Solutions GmbH, meistern musste.
Die Idee zu ihrem Produkt, das als flächendeckende Lösung in Städten dienen soll, hatte Claudine Oldengott bereits, als sie im ersten Semester an der OTH Regensburg Europäische Betriebswirtschaft studierte. Bis zur Umsetzung hat es dann aber noch ein paar Jahre gedauert. Ein Nachbar, der selbst Gründer ist, war von der Geschäftsidee überzeugt – schließlich werden in Deutschland täglich 900 Fahrräder gestohlen – und hat Claudine Oldengott den letzten Schubs ins Unternehmertun gegeben.
Zwischenzeitlich hat sie einen Businessplan geschrieben, für die giftgrünen Fahrradboxen existiert ein Gebrauchsmusterschutz und in Zusammenarbeit mit ihrem Vater, der ein Stahlbauunternehmen hat, wurden auch die ersten Boxen gebaut. Jeweils zehn Rad-Boxen sind wie Tortenstücke zu einem Rondell zusammengefasst, im Inneren jeder Box befindet sich eine Aufhängung für das Fahrrad. Dieses clevere Design sorgt dafür, dass pro Box nur 0,7 Quadratmeter Bodenfläche benötigt wird.
Die ersten Fahrradboxen stehen bereits: An den Berliner Bahnhöfen Karlshorst und Lichtenberg können die Garagen für die Bikes über eine App gemietet werden. Gründerin Claudine Oldengott nennt ihre Garagen „Fahrradständer 4.0“: Statt eines massiven Schlosses sichert das Smartphone die Aufbewahrung der wertvollen Räder. Die Miete für einen ganzen Tag beträgt drei Euro, die Boxen können aber auch nur stundenweise zu günstigeren Preisen genutzt werden. Umsätze für das junge Unternehmen können auch durch den Verkauf ganzer Rondells, z.B. an Wohnungsbaugesellschaften, erzielt werden.
Key-Learnings einer Unternehmensgründung
„Für Gründer bekommt der Begriff do-it-yourself eine neue Bedeutung“, sagte Claudine Oldengott während ihres Vortrags. Sie ist als Geschäftsführerin der Smart Urban Solutions GmbH mit Sitz in Berlin für ein breites Themenspektrum, vom Verkauf über das Schreiben des Newsletters bis hin zum Troubleshooting – wenn sich zum Beispiel einmal eine Box nicht öffnen lässt – zuständig.
Weitere Tipps der Gründerin an die interessierten Zuhörer waren: „Love your product“, „love networking“, „plan your day“, „your team is your family“ und: „Üben Sie das Pitchen!“ Gerade Gründer sollten jede Möglichkeit, sich und ihre Idee bekanntzumachen, nutzen! Die Referentin appellierte an die Zuhörer: „Jetzt ist eine gute Zeit zu gründen“, Gründen sei schon fast wie ein Lifestyle – „Hauptsache man hat seinen Mac, seinen Kaffee und sein eigenes Startup“. Doch Spaß beiseite: Sie selbst hat es nie bereut, ihre Idee umzusetzen, die Gründung ihres Unternehmens sei ihre bislang beste Entscheidung gewesen.
"Fahrradständer 4.0" als Geschäftsidee umgesetzt
Key-Learnings einer Unternehmensgründung: Claudine Oldengott wurden schon mehrere Fahrräder gestohlen. Das war mehr als ärgerlich und deshalb entwickelte die Alumna der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) eine Geschäftsidee: velo-easy, ein App-gesteuertes smartes Fahrradparksystem.


