Exkursion der Fakultät Bauingenieurwesen

Masterstudierende der Fakultät Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Bauen im Bestand besuchten in diesem Jahr die Campus-Baustelle „Neubau Fakultät Architektur“, direkt vor Ort an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg).

Zusammen mit der Firma FRANKI, vertreten durch Reinhard Bünker (CEO), Jürgen Christ, Michael Schnapper und Vaios Diamantakis von FRANKI-Stuttgart sowie dem Projektmanagement vertreten durch Herrn Sindersberger führte Prof. Dr. Thomas Wolff im Rahmen der Vorlesungsreihe Ertüchtigung von Gründungen und Erdbauwerken (EGE) eine Exkursion auf die Baustelle am Galgenberg durch.

Das zukünftige Gebäude der Fakultät Architektur der OTH Regensburg wird auf Grund der besonderen geotechnischen Baugrundverhältnisse (tertiäre Braunkohleschichten) auf FRANKI-Pfählen, einem ursprünglich aus Belgien stammenden Verfahren zur Herstellung von Ortbetonrammpfählen, gegründet. Neben dem kontrollierten Lastabtrag ist eine Besonderheit des Verfahrens, flexibel auf wechselnde Baugrundverhältnisse reagierenzu können.

Gründung mit 173 Pfählen

Dabei lässt sich der "tropfenförmige" Pfahlfuß (siehe Foto), ein charakteristisches Merkmal des FRANKI-Pfahls, gut an wechselnde Randbedingungen anpassen. Mit den von FRANKI hergestellten Rammgeräten wird der Neubau der Fakultät Architektur auf insgesamt 173 Pfählen gegründet. Die Durchmesser der Ortbetonrammpfähle liegen zwischen 51 und 56 cm und die Längen variieren entsprechend der Geologie zwischen 15 und 25 m.

Bei der zweistündigen Exkursion hatten die Studierenden die einmalige Gelegenheit, sich das in der Vorlesung vermittelte Wissen über die Berechnung und Ausführung vor Ort anzusehen und mit praktischen Hinweisen direkt von den Bauausführenden zu komplettieren. Viele gründungsspezifische Fragestellungen konnten in den Dialogen zwischen Studierenden und Projekt-/Bauleitung diskutiert werden. Darüber hinaus erfuhren die Studierenden der OTH Regensburg projektbezogene Besonderheiten und erhielten einen Einblick in die Vielfalt der täglichen Aufgaben örtlicher Projekt- und Bauleitungen.

Besonders bei veränderten geologischen und hydrogeologischen Randbedingungen sind projektbegleitend häufig sowohl technische als auch technologische Anpassungen unter Berücksichtigung der Interdisziplinarität derartiger Bauvorhaben notwendig. Nicht selten haben Änderungen der Gründungsverhältnisse (Pfahllänge, Position etc.) Auswirkungen auf die Folgegewerke.

Bei der Führung am 19. April 2018 bei sommerlicher Atmosphäre bot der anschließende Biergartenbesuch Gelegenheiten sich weiter fachlich auszutauschen, die Möglichkeiten von Praktika, Bachelor- und Masterarbeiten zu eruieren und das Potenzial zukünftiger Zusammenarbeit auszuloten.

Örtliche Projekt- und Bauleitung mit Studierenden vor einem frei gelegten alten Franki-Pfahl-Fuß aus den Achtzigerjahren.
Örtliche Projekt- und Bauleitung mit Studierenden vor einem frei gelegten alten Franki-Pfahl-Fuß aus den Achtzigerjahren. Foto: OTH Regensburg