Studiengang: Bauingenieurwesen (1981-1986)
Arbeitgeber: Franz Kassecker GmbH
Position: Geschäftsleiter und Mitinhaber
1. Wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie Ihr Studium kurz beschreiben?
Ein Überflieger war ich eigentlich weder als Schüler noch als Student. Ich finde aber auch, Noten alleine zählen nicht, man muss die Inhalte verstehen und Spaß haben am gewählten Bildungsweg. Aber ich war immer zielstrebig. Meine Studienzeit war eine schöne Zeit, in der ich eine gute, praxisnahe Ausbildung mit technischem Bezug genießen durfte. Aus dieser Zeit habe ich bis heute Freunde fürs Leben. Geblieben ist auch ein großes Netzwerk an Bekannten, darunter viele Bauingenieure. Diese Lebensphase war also auch privat eine einschneidende Zeit für mich – nicht zuletzt, weil ich damals meine Frau kennengelernt habe. Was mir beruflich liegt, habe ich durch meine Praktika herausgefunden: Vermessung und Tiefbau.
2. Was waren die wichtigsten Stationen auf Ihrem beruflichen Weg?
Nach Abschluss meines Studiums bekam ich als Bauleitung Tiefbau bei der Aukofer GmbH & Co. KG sofort einen guten Job. Ordentliches Gehalt, Dienstwagen, es lief gut. 1991 sprach mich ein Headhunter an, ob ich Abteilungsleiter bei der Franz Kassecker GmbH in Waldsassen werden will – mit 29 Jahren. So eine Chance gab es in Regensburg nicht für junge Leute, also habe ich sie ergriffen. Von 1992-2010 war ich Abteilungsleiter Infrastruktur bei der Franz Kassecker GmbH. Damals hatte der Mauerfall die Branche auf den Kopf gestellt und die Firmen suchten sehr viel Personal, vor allem im Osten. Auch ich war jahrelang viel in Ostdeutschland. Flexibilität und Offenheit sind wichtig für Erfolg im Beruf. Als sich 2010 schließlich die Gelegenheit bot, als Eigentümer in die Firma einzusteigen, habe ich zugegriffen. Gemeinsam mit drei Kollegen erwarb ich das Unternehmen und sicherte so die Arbeitsplätze von über 300 Mitarbeiter*innen in einer strukturschwachen Region. Zum 01.10.2020 schufen meine Mitgesellschafter und ich durch die Übernahme der Firma Ferdinand Tausendpfund ein zusätzliches Standbein in der Kassecker Unternehmensgruppe mit weiteren 150 Mitarbeiter*innen.
3. Wie hat Ihr Studium Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt?
Das im Studium erworbene technische Grundwissen findet bis zum heutigen Tag Anwendung und hilft mir bei Problemlösungen. Im Rahmen der praktischen Ausbildung entwickelte ich meine Liebe zum Baubetrieb.
4. Was sind die wichtigsten drei Kompetenzen in Ihrem Arbeitsalltag?
- Technisches Know-how (= Fachkompetenz)
- Personalführung (= Persönlichkeitskompetenz)
- Methodenkompetenz
5. Wenn Sie mit dem Wissen und der Erfahrung von heute Ihrem Studierenden-ICH einen Tipp geben könnten, was würden Sie ihm raten?
Bewahre den Blick für`s Leben und überlege immer, was währen der beruflichen Laufbahn eine persönliche Erfüllung bringen kann. Nutze die Studienzeit, Fachwissen aufzubauen, Kontakte mit Kommilitonen zu knüpfen und ein soziales Verantwortungsgefühl zu entwickeln.