Im Erasmus+ Projekt "Entdecke deine Welt" haben sich die Jugendbildungsstätte Waldmünchen, die SPES-Zukunftsakademie im österreichischen Schlierbach und der Caritasverband im rumänischen Targu Mures als Partnereinrichtungen zusammengefunden, um Jugendliche zu motivieren, die eigenen Potentiale sowie die Potentiale der Region zu entdecken und im interaktiven Austausch zu entfalten.
Die Pädagoginnen und Pädagogen aus drei Ländern entwickelten über 18 Monate hinweg ein in allen Partnerregionen anwendbares pädagogisches Rahmenkonzept für Bildungsangebote im internationalen Bereich, eine Art „europäischen Pädagogikleitfaden“. Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker von der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften wurde bereits in der Projektantragstellungsphase als Expertin für ein mögliches pädagogisches Design befragt. Sie eröffnete auch die Tagung zum offiziellen Abschluss der Entwicklungsphase am 18. Juni in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen mit einem Vortrag in dem sie „Bildung global“ als Querschnittsaufgabe für alle Bildungseinrichtungen definierte.
Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, die als Vertreterin der OTH Regensburg und als regionale Kooperationspartnerin der Jugendbildungsstätte das Projekt punktuell begleitet hatte, stellte in ihren Einführungsvortrag die verschiedenen Facetten nationaler wie internationaler Bildung in den Vordergrund. „Wenn im Bildungskontext der Begriff Erasmus-Programm fällt, denken viele zunächst und primär an Studierende die die Welt bereisen und international mehr oder weniger lernen, mehr oder weniger sich selbst und das Leben feiern und schließlich und endlich mehr oder weniger interkulturelle Kompetenzen erwerben“, sagte Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker.
Diesem Bild müsse entgegengewirkt werden. „Dass dieser Ruf eher ungerechtfertigt ist, ist die eine Sache, dass mit europäischen Bildungsprojekten zwangsläufig nur die Variante ‚Reisen bildet‘ in Verbindung gebracht wird, zeigt einmal mehr, wie wenig Chancen und Möglichkeiten europäischer Zusammenarbeit genutzt werden.“ Gerade angesichts eines wachsenden Nationalismus und einer politischen Radikalisierung in Europa sei Bildung sehr wichtig, die neben Anleitung und Aneignung die kritische Auseinandersetzung in den Mittelpunkt stellt.
Regionale Stärken fördern
Erasmus+ ist ein Programm das darauf abzielt, EU-Programme für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport auf europäischer Ebene zu vereinen. Es dient als Erweiterung zum klassischen Erasmusprogramm und bietet Institutionen die Möglichkeit über Grenzen hinweg mit anderen Einrichtungen zusammen Projekte zu entwerfen und durchzuführen. Nicht nur für die Jugendlichen, an die „Entdecke deine Welt“ gerichtet war, sondern auch für die am Projekt beteiligten Pädagoginnen und Pädagogen gab es viele Chancen, in Österreich, Rumänien und in Waldmünchen zu lernen. Kernanliegen des Projekts "Entdecke deine Welt" besteht darin Jugendlichen die Augen für die Potentiale ihrer jeweiligen Heimatregion zu öffnen, diese zu erkennen und für sich bestmöglich zu nutzen. Die hierbei gemachten Erfahrungen sollen schließlich medial aufbereitet und verarbeitet werden und auf einer Google-Maps ähnlichen Landkarte der Welt zur Verfügung gestellt werden.
Den offiziellen Abschluss der Entwicklungsphase markierte das Multiplierevent "Europa im Fokus", das am 8. Juni 2018 in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen stattfand. Interessierte, sowie beteiligte Personen hatten hier die Möglichkeit, das finale Ergebnis zu begutachten und im Anschluss an die Projektvorstellung sich in verschiedenen Workshops dem Themengebiet Europa zu nähern.
Die Workshops befassten sich mit Fragen der Interkulturellen Kompetenz, mit Fragen nach dem Einfluss der Medien und, nicht zuletzt, der Wertigkeit den der Begriff und die Idee von Europa haben, oder eben auch nicht. Für die sechs kosovarischen Erasmus+ Stipendiatinnen, die ihr Sommersemester an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften verbracht hatten, wurde ein Workhop in englischer Sprache angeboten.