Seit mehr als drei Jahren arbeitet ein Team von Bachelorstudenten im Praxissemester oder mit einer Abschlussarbeit an der Entwicklung einer Wasserkraftanlage für die ländlichen Bereiche ohne Stromversorgung in Afrika (Kamerun).
Das Projekt wurde durch die Organisation "Ingenieure ohne Grenzen" an die Hochschule gebracht und hat einen Platz im BiSP-Labor (Biometric Smart Pen) und Maschinenlabor unter Betreuung von Stefan Krebs (Ingenieure ohne Grenzen) und Gerald Schickhuber (Laboringenieur OTH Regensburg) gefunden.
Open-Source-Gedanken
Die von Enspire eingesetzte Jury wertete besonders den Open-Source-Gedanken, der zum Ziel hat, den Aufbau und die Installation der Turbine in Kamerun an einer Berufsschule zu vermitteln, damit die jungen Menschen vor Ort in die Lage versetzt werden, die Wasserkraftanlage als Gesamtsystem mit Wasserlauf, mechanischer Konstruktion und elektrischem Anschluss erstellen und warten zu können.
Wichtig dabei war die gute Vorbereitung, die auf die Verwendung lokal verfügbarer Materialien und die Herstellung der Turbine vor Ort abzielte. Dazu waren bereits Studierende der OTH Regensburg in den vergangenen Jahren in Kamerun und haben die Bedingungen vor Ort untersucht.
Aktuell sind der Studierende Justus Hofmeister in seinem Praxissemester und Stefan Krebs in Uganda, um an einer Schule in der Nähe von Bamenda eine erste Turbine aus Einzelteilen vor Ort gemeinsam mit den Lehrern und Schülern aufzubauen und das kleine Wasserkraftwerk in einem Bach zu installieren.
Für den Technologie-transfer wurde von dem Team an der OTH Regensburg eine umfangreiche Dokumentation erstellt. Noch im Frühjahr soll die erste Kleinst-Wasserkraftanlage für die Erzeugung von elektrischer Energie mit einer Leistung von 250 bis 300 Watt in Betrieb gehen, so dass der Strombedarf kleiner Wohneinheiten gedeckt werden kann.
Der Enspire Award 2014 wurde Ende 2014 an die Ingenieure ohne Grenzen für das sogenannte WIL 250-Projekt vergeben. Als Projektpartner des Projektes wird die OTH Regensburg durch die National Polytechnic Bameda (NPB) in Kamerun unterstützt.