Michael Thurner erhielt während seines Bachelorstudiums im Bereich Elektro- und Informationstechnik von Oktober 2014 bis September 2015 ein Deutschlandstipendium der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Kurz nach Beendigung seines Masters in Electrical und Microsystems Engineering 2019 entschied sich Michael Thurner, etwas von der erhaltenen Anerkennung an die Hochschule zurückzugeben.
Ab Oktober 2019 wird er für ein Jahr eine Studierende oder einen Studierenden aus dem Bereich Elektrotechnik unterstützen. – Wir haben mit ihm über seine Motive und Erfahrungen gesprochen.
Herr Thurner, warum haben Sie sich damals für das Deutschlandstipendium beworben, was zeichnet dieses Stipendium aus?
Das Deutschlandstipendium war für mich schon zuvor das Stipendium. Es ist unabhängig, verliehen von der OTH Regensburg und gefördert durch die Region. Sowohl die Auswahlkriterien als auch die Förderung haben mich angesprochen. Ich wollte mich nicht in ein enges Korsett an Vorgaben und Erwartungen drücken lassen.
Was hat Ihnen das Deutschlandstipendium gebracht?
Das Deutschlandstipendium war neben meiner Tätigkeit als Studierendenvertreter der OTH Regensburg ein Türöffner für mich. Es ermöglichte mir finanzielle Unabhängigkeit und zeitlich freie Einteilung, weiterführend neue Kontakte in der OTH und bei den umgebenden Betrieben.
Was waren die schönsten Erlebnisse mit dem Stipendium?
Einerseits die Einladungen der Förderer, hinter die Kulissen regionaler Betriebe zu blicken, andererseits die von den Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgesprochene Einladung an die Förderer. Wir haben im Rahmen einer kleinen Veranstaltung zum ersten Mal den Spieß umgedreht und alle Beteiligten an die OTH Regensburg eingeladen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten stellten den Lebensraum Campus, die Labore und ihre Projekte vor. Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Ausklang, angenehmen Gesprächen und frischem Grillgut.
Wie sind Sie als Studierender auf das Stipendium aufmerksam geworden?
Das Deutschlandstipendium wird am „Tag der Stipendien“ per Aushang und online beworben. Trotzdem rückte es erst durch die Gespräche mit anderen Studierenden und deren Erfahrungen in meinen Fokus. Besonders die positiven Berichte anderer Stipendiatinnen und Stipendiaten motivierten mich, selbst aktiv zu werden.
Warum haben Sie sich selbst dazu entschieden, Förderer zu werden?
Ich möchte mich im positiven Sinne revanchieren. Das Deutschlandstipendium war und ist ein wichtiger Teil in meiner Karriere. Nun bin ich in der glücklichen Lage, als Ingenieur der Krones AG selbst ein Stipendium fördern zu können. Dies möchte ich umsetzen, weil ich es für richtig und wichtig halte, besonders aber auch um weitere aktuelle und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten zu motivieren, mir nachzufolgen. Sodass sie selbst Förderer des Deutschlandstipendiums werden, da jeder wesentlich mehr gewonnen hat, als er zurückgeben kann.
Wie bleiben Sie sonst noch mit der Hochschule in Kontakt?
Ich versuche mich in verschiedenen Bereichen aktiv an der OTH Regensburg einzubringen. So bin ich seit mehreren Jahren Mitglied im Verein der Freunde der OTH Regensburg. Ich nutze die hervorragenden Angebote der Bibliothek und wenn sich die Gelegenheit bietet, esse ich in der Mensa zu Mittag, besonders wenn ich an der TechBase in Regensburg tätig bin. Mir imponiert das Gefühl, immer wieder an der OTH Regensburg zu sein. Es ist und bleibt ein lebenslanges Lernen und ich sehe die OTH Regensburg als meinen starken Partner dafür. Weiterhin habe ich mich zur Verfügung gestellt, im Rahmen der Systemakkreditierung meine Erfahrungen bei der Akkreditierung von Studiengängen einzubringen.
Das Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium ist ein nationales Stipendienprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es fördert begabte und leistungsstarke Studierende der Hochschule Regensburg mit monatlich 300 Euro, die einkommensunabhängig vergeben werden. Die eine Hälfte der Unterstützung zahlen private Förderer, Unternehmen und Stiftungen, die anderer Hälfte trägt der Bund.