Die Fakultät Informatik und Mathematik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), in Person Prof. Dr. Markus Westner, organsierte am 17. November 2021 in Zusammenarbeit mit dem Alumni & Career Service die digitale Vortragsreihe „Career Stories“ zum Thema „Studien- und Karriereweg“.
Thomas Kinateder, Director Professional Services EMEA North bei Google
Thomas Kinateder absolvierte 2007 sein Diplom in Wirtschaftsinformatik und ist heute als Director Professional Services EMEA North bei Google in München beschäftigt. Seine berufliche Laufbahn umfassten Arbeitsverhältnisse bei Unternehmen wie Siemens, Atos und Amazon. „Ein Traineeprogramm bei Siemens hat mir den Einstieg in meine ersten Berufsjahre enorm erleichtert“. Er gab den Teilnehmenden mit zwölf Tipps entsprechende Denkanstöße für ein erfolgreiches Berufsleben mit auf den Weg. Dabei riet er den Studierenden unter anderem, nicht zu früh nur auf eine Karriere als Führungskraft abzuzielen – vor allem dann nicht, wenn man nicht in die Tiefe der Materie einsteigen kann. Er empfahl darüber hinaus, ebenfalls die persönliche Komfortzone zu verlassen und kalkulierte Risiken einzugehen, nur dadurch sei ein Lernen und ständiges Weiterentwickeln möglich. Das Hinzuziehen von Mentor*innen, die es ermöglichen, auch andere Themen wie mit der direkten Führungskraft zu besprechen, ist ebenfalls ein guter Weg, um eine neue Perspektive auf die eigene Karriere zu bekommen.
Maria Hollweck, Engineering Managerin bei Facebook
„Man kann alles werden, was man will. Egal, wo man herkommt und wie man aufgewachsen ist“. Mit diesen Worten ermutigte Maria Hollweck, die 2016 den Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik an der OTH Regensburg absolvierte, die Studierenden. Ihr Weg begann in Neumarkt in der Oberpfalz und führte sie bis nach New York, wo sie heute lebt und seit zwei Jahren als Engineering Managerin bei Facebook fungiert. Hollweck berichtete ausführlich über ihre Karriere, welche mit einer Ausbildung zur Fachinformatikerin begann. Dabei betonte sie immer wieder die Bedeutung von Eigeninitiative, „Side Projects“ und Engagement. Die ersten Programmiersprachen, Seeshark und JavaScript, brachte sie sich selbst bei.
Aufgrund der guten Auslandsverbindungen der OTH Regensburg entschied sie sich, dort ihr Studium aufzunehmen. Von der Unterstützung eines Stipendiums profitiert sie auch heute noch bezüglich der bestehenden Kontakte. Deshalb rät sie dazu, auf Networking-Veranstaltungen zu gehen, wenn ein Berufsziel vorhanden ist. „Wenn man es nicht versucht, weiß man nie was passiert“ lautet das Credo der gebürtigen Oberpfälzerin. Daher möchte Hollweck aufrufen, etwas zu wagen, weil sie selbst nie gedacht hätte, 2014 ihr Auslandssemester an der Columbia University in New York anzutreten. Nach einem Jahr hat sich Hollweck bei vielen Großunternehmen beworben und rät daher „Vorbereitung ist alles, das gilt für alle Jobs in den USA“. Nach dem Praktikum bei Facebook, hat sie das Vollzeitjobangebot als Software-Entwicklerin erhalten.
Christoph Schwägerl, Developer in Cross Architecture bei SAP
„Mehr Plan, weniger Zufall. Man soll sich überlegen, was man längerfristig machen will“ ist die Empfehlung von Christoph Schwägerl. Heute ist er als Developer in Cross Architecture bei SAP tätig und erarbeitet die Vision für anwendungsübergreifende Integration, münzt diese in abgestimmte Architekturkonzepte und Guidelines um, validiert diese durch Prototypen und Piloten und rollt diese letztendlich an die SAP-Produkte aus.
Sein Weg führte 2014 über den zweiten Bildungsweg an die OTH Regensburg. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung absolvierter er 2017 den Bachelorstudiengang in Wirtschaftsinformatik. Seinen Master in Informatik erwarb der gebürtige Bärnauer zwei Jahre später, wobei er seine Kenntnisse im Masterstudium durch einen Auslandsaufenthalt in Madrid erweitern konnte. In diesem Zusammenhang bekräftigte er wie seine Vorredner*innen die Unterstützung von Stipendien und empfiehlt als Lesetipp vom Spiegelverlag „Welche Stipendien es gibt – und wie man sie bekommt“.
Im Anschluss gelangten die Teilnehmenden durch kleine Gruppen (Break-Out-Sessions) in einen direkten Austausch mit den Gästen und brachten ihre Fragen an. Ein Student griff die Frage nach der Vermischung des Arbeit- und Privatlebens bei einem Arbeitgeber wie Google auf. Kinateder frühstückt gerne mit Kolleg*innen, jedoch das Abendessen findet im Kreis der Familie statt. Er betont, sein Handeln selbst steuern zu können und verneinte ein Workaholic geworden zu sein.
Die angeregte Fragerunde kam mit folgenden Worten Kinateders zum Abschluss: „Der deutsche Markt für IT-Talente ist nicht ziemlich groß und man hat viele Chancen, wenn man es richtig anstellt“.