Unter dem Titel "Robo Challenge: White collar automation" lösten vier studentische Teams der Fakultät Betriebswirtschaft einen Auftrag zur Prozessautomatisierung. Florian Schaible und Arne Hermann von der Daimler AG, die in diesem Semester bereits im Masterstudiengang Human Resource Management zu Gast waren, um die Relevanz der Digitalisierung in Zentralfunktionen von Unternehmen zu erläutern, leiteten den Workshop – und standen dabei auch für ein kleines Interview zur Verfügung.
Der Workshop thematisiert an einem konkreten Beispiel die "White Collar Automation" und "Robotic Process Automation" (RPA). Was versteht man darunter?
Die Technologie, Robotic Process Automation, bietet die Möglichkeit für Bereiche außerhalb der IT, mit Low- oder sogar No-Coding-Ansätzen Prozesse zu automatisieren. Die "White Collar Automation" beschreibt die toolgestützte Automatisierung von Verwaltungs- bzw. Zentralprozessen.
Warum ist die Automatisierung in diesem Bereich bzw. in diesen Bereichen so wichtig? Wo steckt das Potential, das durch die Automatisierung gehoben werden kann?
Die Welt dreht sich immer schneller und deshalb müssen wir alle mit dem Fortschritt mithalten. Der Einsatz von RPA gibt den Unternehmen die Möglichkeit aus dem Fachbereich heraus, zukunftsfähig zu bleiben. Wir glauben, dass diese Technologie in Zukunft alltäglich sein wird und jeder kleine Bots bei sich bauen und laufen lassen kann.
Das Potential durch die Automatisierung besteht darin, dass es "easy to use" ist und jede*r kann darauf zugreifen. Zudem können schnelle Erfolge damit abgegriffen werden und dadurch Kosten eingespart werden. Ein weiterer Pluspunkt für die Automatisierung ist die Chance, den Fokus auf hochwertigere Aufgaben zu setzen, dadurch werden die Mitarbeiter*innen motivierter, da die "Zeitfresser" von der Maschine erledigt werden.
Dennoch ist der Einsatz von RPA im White-Collar-Bereich noch nicht überall gängige Praxis. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für den Einsatz von RPA im White-Collar-Bereich?
Die größte Hürde ist wahrscheinlich das Wissen um das Potenzial dieser Technologie. Bei vielen Menschen gibt es Vorbehalte, sich selbst zu automatisieren, auch wenn RPA meistens die Dinge automatisiert, die wiederholend und zeitraubend sind. Ein weiterer Punkt ist nach der Einführung das Durchhalten und dabei den Spaß nicht zu verlieren. Wie bei jeder Neueinführung wird es frustrierende Momente geben. Diese müssen überwunden werden. Denn dann ist das Gefühl, es geschafft zu haben, umso größer!
RPA kann klein begonnen werden, man muss sich nur trauen.
Den Workshop zum Thema RPA haben Sie nun schon zum zweiten Mal an der OTH Regensburg durchgeführt – erneut mit vollem Erfolg! Was war die Aufgabe für die Studierenden und was motiviert Sie, mit den Studierenden in diesem Thema zusammenzuarbeiten?
Die Studierenden sollten ihrem virtuellen Chef eine Erleichterung bieten auf seinen unzähligen Reisen – mehr wird nicht verraten (macht selbst mit).
Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen das Verständnis zu geben, auch wenn man nicht in der IT ist, digitale Prozesse zu verstehen und zu wissen, wie Technologie funktioniert. Außerdem macht es immer wieder Spaß und ist auch für uns lehrreich andere Perspektiven kennenzulernen. Zudem möchten wir uns als Arbeitgeber präsentieren und so unseren Nachwuchs sichern.
Und es macht unglaublich viel Spaß und ist jedes Mal ein großartiges Erlebnis!
Wir hoffen sehr, Sie kommen im nächsten Sommersemester wieder! Der Workshop war eine Bereicherung für die Lehre in den Masterstudiengängen und hat Studierenden sicherlich für das Thema geöffnet. Vielen Dank für Ihr Engagement und vielen Dank für das Gespräch!