"Das musst du jetzt wissen": Ausbildung, Studium, Berufsstart

Was tun, wenn der Betrieb wegen Corona schließen muss, der Job weg ist oder der gewünschte Studiengang nur noch wenige freie Plätze hat? Fragen wie diese standen im Fokus vom "Jobtalk Corona" des Projektteams um 1-2-SCIENCE.

Zusammen mit fünf Expertinnen und Experten, Persönlichkeiten aus der Praxis klärte der Wissenschaftskanal 1-2-SCIENCE der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) in seinem "Jobtalk Corona" die wichtigsten aktuellen Fragen rund um Themen wie Berufsauswahl und -einstieg, Ausbildung, Studium, Skills und Home Office.

So verändert Corona die Arbeitswelt

In der Digitalisierung haben wir in wenigen Wochen Fortschritte erzielt, die vorher in Jahren nicht umsetzbar waren. Zoom-Meetings statt Geschäftsreisen sind plötzlich selbstverständlich. Wir arbeiten zusammen via Microsoft Teams, Google Drive, Trello und Slack. Auch an der OTH Regensburg finden Vorlesungen per Videokonferenz statt, tauschen sich Studierende und Lehrende fast nur noch über digitale Plattformen aus. Bis vor wenigen Monaten hätte man sich diesen Fortschritt nicht vorstellen können. Ein wahrer Kraftakt.

Was bleibt davon für die Zeit nach Corona? Zum Beispiel mehr Home Office, meint Prof. Dr. Susanne Nonnast. Die Expertin für Human Resources (HR) von der OTH Regensburg ist sicher, dass der Schritt zum mobilen Arbeitsplatz nun für viele schneller und einfacher kommen könnte. Personaler Thomas Rappl von SGB-SMIT erkennt allerdings, dass die Leute auch gerne wieder ins Büro zurückkommen, obwohl sie von zu Hause aus arbeiten könnten.

Jobstart-Coach Stephanie Sedlmayer-Weßling meint sogar, viele seien eher entsetzt als erfreut, wenn sie nicht mehr zur Arbeit gehen müssten. Headhunter Ralf Mock findet es gerade für Berufsanfängerinnen und -anfänger wichtig, die erste Zeit im Büro zu sein, um das Corporate Feeling zu bekommen.

Hier sind die Jobs

Neue Jobangebote, zum Beispiel im nicht-systemrelevanten „Offline-Einzelhandel“, dürften rar sein, befürchtet Karriere-Coach Bernd Slaghuis. „Gewinner“ der Corona-Pandemie sind die digital souveränen Unternehmen wie Amazon, Zoom oder Netflix – und das nicht nur an der Börse: Hier tun sich auch Chancen für Jobs auf. Genauso wie im Lebensmitteleinzelhandel oder etwa bei Herstellern von Gesundheitsprodukten, sagt Prof. Dr. Arnold Weissmann.

Und wie wär’s jetzt, eine Firma zu gründen? Kommt drauf an, sagt Jakob Graf, Absolvent der OTH Regensburg und Gründer vom Food-Start-up Hans Brainfood. Wer jetzt eine Geschäftsidee habe, die vom digitalen Boom profitiere, habe gute Karten. Eher schlecht dagegen, wer auf physische Interaktion und Geschäftskontakte, etwa auf Messen, angewiesen ist, weiß Graf aus eigener Erfahrung.

Die Krise als Chance

Der Start in die Zukunft – vielleicht ist vieles jetzt ungewisser als früher, aber es tun sich auch neue Chancen auf. 1-2-SCIENCE hat ein großes, interaktives Job-Spezial vorbereitet – mit vielen Ideen, Tricks und Trainings zum Thema Berufswahl, Bewerbung und Jobstart. Im Blog von 1-2-SCIENCE warten außerdem noch viele weitere Tipps.

Der Corona-Jobtalk von 1-2-SCIENCE der OTH Regensburg mit Stefanie Sedlmayer-Weßling, Ralf Mock, Prof. Susanne Nonnast, Thomas Rappl und Jakob Graf. Es moderierten Jonas Sassenhausen  und Prof. Alexander Urban.
Der Corona-Jobtalk von 1-2-SCIENCE der OTH Regensburg mit Stefanie Sedlmayer-Weßling, Ralf Mock, Prof. Susanne Nonnast, Thomas Rappl und Jakob Graf. Es moderierten Jonas Sassenhausen  und Prof. Alexander Urban. Foto: Markus Walsch