Auszeichnung

BDA zeichnet Student der OTH Regensburg aus

Über eine Auszeichnung im Rahmen des „BDA Preis Bayern 2025“ darf sich Architekturstudent Julius Schönberger freuen: Er erhielt eine Anerkennung in der Kategorie „Studienpreis“ für sein Projekt Matrix.

Zur Förderung des Architektennachwuchses lobt der BDA (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten) Landesverband Bayern seit 2016 den „BDA Studienpreis“ aus, der eine eigene Kategorie des renommierten BDA Preis Bayern darstellt, und eine besondere Würdigung erfährt. Es werden Studienprojekte prämiert, an denen architektonische Qualitätskriterien offenbar werden und die einen relevanten Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und Herausforderungen liefern.

Einfach und nachhaltig

Mit seinem Projekt Matrix konnte Julius Schönberger die Jury überzeugen. Dieses entstand im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der OTH Regensburg, betreut von Professor Markus Emde, und beschäftigt sich mit baulichen Zukunftsvisionen für den Campus Regensburg. „Bauen wurde im Laufe der Zeit immer komplexer. Ich interessierte mich für Möglichkeiten, hier gegenzusteuern“, so der Preisträger. Eine Planung, die Prozesse wie Genehmigungsverfahren vereinfacht oder unterschiedliche Nutzungen identischer Gebäude ermöglicht, sind für Julius Schönberger Ausdruck eines „einfachen Bauens“. Gleichzeitig war ihm auch der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig. „Wie einfach und nachhaltig kann es maximal sein?“ war seine Leitfrage bei der Erstellung der Bachelorarbeit.

Seine Lösung ist eine Matrix, ähnlich einem großen Gitternetz, die an das bestehende Grundraster der Campusarchitektur anknüpft und dieses weiterentwickelt. Die horizontalen und vertikalen Achsen definieren die Straßen und Wege, die einzelnen Felder in der Matrix sind die Bereiche, in denen Gebäude gebaut werden können. Zwar sind diese Gebäude in großen Teilen identisch, aber die intelligente Planung ermöglicht unterschiedliche und flexible Nutzungen. Die Erschließung der Gebäude wird durch die Matrix ermöglicht und spart Infrastruktur.  So können etwa Wärmeerzeugung, Erschließung und Infrastruktur zentralisiert und dadurch deutlich effizienter ausgeführt werden. Neben der Kostenersparnis und Beschleunigung der Bauprozesse sind auch Reduktionen der CO²-Emissionen möglich. So kamen beispielsweise reversible Holz-Beton Verbunddecken zum Einsatz, die nach dem Ende ihrer Lebenszeit wieder problemlos getrennt oder recycelt werden können.

Campus als Echtzeitlabor

„Julius Schönberger gelingt in seinem Projekt Matrix ein Art Synthese mehrerer Utopien. Anklänge an den Strukturalismus der 1960iger Jahre, eine städtebauliche Großambition, ein Neudenken des Universitätscampus als hochverdichtete Stadt, eine Matrix als konstruktives Raster mit dem Ziel des minimalen Energieaufwands. Der Campus wird zum Echtzeitlabor. Eine im höchsten Maße zeitgemäße Zukunftsvision“, so die Beurteilung der Jury zur Anerkennung.

Auch wenn die Auszeichnung des BDA für ihn überraschend kam, so war die Bachelorarbeit von Julius Schönberger schon in der Vergangenheit mit dem Best Practice Award der Fakultät Architektur prämiert worden. Aktuell reizt ihn die Frage, wie man historische Bautechniken zu zeitgenössischer Architektur weiterentwickeln kann. Wie können beispielsweise die damaligen Techniken des Fachwerkbaus so transformiert werden, dass man heute etwas Neues schaffen kann? Wie kann man historische Baumaterialien wie Hanf, Kohle, Kalk oder Lehm heute unter gegenwärtigen Herausforderungen einsetzen? Solche Überlegungen beschäftigen den Preisträger, der aktuell Architektur im Master an der OTH Regensburg studiert.

Renommierter Architekturpreis in drei Kategorien

Der BDA Landesverband Bayern lobt seit 1967 den «BDA Preis Bayern» aus. Der Preis wird alle drei Jahre an Bauherrschaft, Architektinnen und Architekten gemeinsam verliehen und soll dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für eine Architektur zu schärfen, die eine qualitätsvolle Gestaltung mit dem Engagement für ein gesellschaftlich nachhaltiges und umweltgerechtes Bauen in Einklang bringt. Der vom BDA Bayern ausgelobte Preis ist einer der renommiertesten Architekturpreise landesweit. 2025 wurden insgesamt 16 Projekte ausgezeichnet, davon sechs Preise und sechs Anerkennungen, der BDA-Mitgliederpreis sowie ein Studienpreis mit zwei Anerkennungen.

Architekturstudent Julius Schönberger freut sich über eine Anerkennung für sein Projekt Matrix durch den BDA Landesverband Bayern. Foto: Julius Schönberger
Matrix ist eine Vision für ein Neudenken des Universitätscampus als hochverdichtete Stadt auf der Basis ähnlicher Gebäude. Foto: Julius Schönberger
Das Modellbild der Matrix: Ein großes Gitternetz knüpft an das bestehende Grundraster der Campusarchitektur an und entwickelt dieses weiter. Foto: Julius Schönberger