Als Frau erfolgreich kommunizieren

Die Trainerin für Spitzenführungskräfte, Marion Knaths, referierte an der OTH Regensburg zum Thema "Spiele mit der Macht - wie Sie erfolgreich kommunizieren". 200 Gäste erhielten im voll besetzten Josef-Stanglmeier-Hörsaal Tipps, wie sich Frauen in einer männerdominierten Geschäftswelt behaupten können.

Im Alter von 34 Jahren war Marion Knaths bereits im Vorstand einer großen amerikanischen Aktiengesellschaft. Heute gibt sie ihre Erfahrungen aus dem Berufsleben mit Humor und Biss weiter. Im Vortrag "Spiele mit der Macht" erklärte Marion Knaths den zahlreichen Gästen, dass Frauen in der Arbeitswelt Stärke beweisen müssen, um ganz nach oben zu kommen. Ansonsten fände sich die Kollegin schon bald auf einer unbefriedigenden Position und verliere schnell den ersten Enthusiasmus.

Doch, das müsse nicht sein, wenn es nach Marion Knaths geht. Sie zählte ein paar Regeln auf, dank denen sie sich selber in einer stark dominierenden Männerriege schnell durchsetzte. Es gelte zunächst, die Spielregeln der Männerwelt in Unternehmen zu lernen. Das bedeute laut Knaths beispielsweise, bei Meetings vor der eigentlichen ergebnisorientierten Kommunikation die Redebeiträge zur Bekräftigung der Rangordnung abzuwarten. Meist würden in einer Besprechung gute Beiträge in den ersten Minuten ignoriert und kritisiert, um die jeweiligen Sprecherinnen oder Sprecher in der Riege ganz nach unten zu verdrängen.

Dazu der Tipp der Referentin: "Verschwenden Sie niemals einen wertvollen Inhalt am Anfang einer Konferenz!" Ein guter Beitrag lebe vom richtigen Timing. Besser sei es, später anzusetzen. Wichtig dabei sei außerdem, die gute Idee immer selbstbewusst an den Ranghöchsten in der Gruppe zu wenden. Wenn dieser nicke, seien alle einverstanden und der Platz ganz oben sei gesichert.

Tricks und Kniffe in einer statusgeprägten Unternehmenswelt

In der statusgeprägten Unternehmenswelt gibt es laut Marion Knaths noch weitere kleine Tricks und Kniffe für Frauen. Im Händedruck solle man eine angenehme Stärke beweisen, einen guten Stand finden und mit gleicher Stärke "dagegenhalten". Auch die Körperhaltung spiele eine wichtige Rolle: Raum fordern, Kopf gerade halten, Schultern zurücknehmen und Brust raus - natürlich alles in einem angemessenen Rahmen. Dabei gelte, dass alles Frauliche gut sei, alles Mädchenhafte, wie Kichern zum Beispiel besser vermieden werde.

Was Marion Knaths in ihrem erfolgreichen Managerleben noch festgestellt hat, ist, dass Männer sich cholerisch verhalten dürften, Frauen nicht. Was bei männlichen Führungskräften als "sich Luft machen" hingenommen würde, gelte bei Frauen als hysterisch. Frauen dürften hingegen durchaus streng sein. Ein bestimmtes und betont sachliches Auftreten stehe der Frau in der Eliteriege eines Unternehmens sehr gut.

Seit 30 Jahren gibt es in Bayern Frauenbeauftragte an Hochschulen und Universitäten. Die Frauenbeauftragten der OTH Regensburg, Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, und der Universität Regensburg, Prof. Dr. Ursula Regener, nehmen dies zum Anlass, gemeinsame Veranstaltungen wie diese zu organisieren. Die Programmleiterin des neu gegründeten Exzellenz-Netzwerks für Studentinnen der OTH und der Universität Prof. Dr. Nina Leffers von der OTH Regenburg war vom regen Zulauf des Vortrags begeistert: "Ich freue mich, dass solch eine Veranstaltung diesen großen Raum einnimmt."

Dank der profilierten und bekannten Trainerin für Spitzenführungskräfte, Autorin und Karrierefrau, Marion Knaths, war im Josef-Stanglmeier-Hörsaal des Maschinenbaugebäudes kaum noch Platz. Wegen des hohen Untzerhaltungswertes kamen bei dem Vortrag am 13. Juni 2018 neben den zumeist weiblichen Gästen auch männliche Besucher auf ihre Kosten.

 

Marion Knaths (links) erklärt einer Teilnehmerin an einem Praxisbeispiel das Rangverhältnis im Unternehmen.
Marion Knaths (links) erklärt einer Teilnehmerin an einem Praxisbeispiel das Rangverhältnis im Unternehmen.
Etwa 200 Zuhörerinnen und Zuhörer von der Universität Regensburg und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg folgten dem Vortrag der Kommunikationstrainerin Marion Knaths mit sichtbarem Amüsement. Fotos: Sarah Sophie Ruppert
Etwa 200 Zuhörerinnen und Zuhörer von der Universität Regensburg und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg folgten dem Vortrag der Kommunikationstrainerin Marion Knaths mit sichtbarem Amüsement. Fotos: Sarah Sophie Ruppert