Der Schalter einer Haustürklingel benötigt Strom vom Stromnetz des Hauses, damit ein Summer im Haus weiß, wann er klingeln soll. Schwierig wird es, wenn sich die Klingel zum Beispiel am Hoftor befinden soll. Dann müssten Versorgungsleitungen bis zum Hoftor gelegt werden. In unserer zunehmend digitalen Welt könnte der Schalter nun auch ohne an das Stromnetz angeschlossen zu sein, mit Batterien versorgt werden und dem Summer über Funk Bescheid geben, dass er klingeln muss. Wenn dieser intelligente Schalter auch noch mit dem Internet verbunden ist, ist er ein Beispiel für ein Gerät im Internet der Dinge, das so genannte Internet of Things (IoT).
In Zusammenarbeit mit dem Regensburger Unternehmen XWS Cross Wide Service GmbH wird im Labor Elektronik an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik an einem möglichst langlebigen Funkknoten gearbeitet, der zum Beispiel als Schalter für die beschriebene Klingel verwendet werden kann. Der Funkknoten kann umgekehrt auch Geräte steuern, die an ihm angeschlossen sind. Nicht nur das: Egal ob als simpler Schalter oder zur Überwachung von Temperatur, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Bodenfeuchtigkeit, Niederschlag, Füllstand (Getreidesilos, Öltank), Solarpanels (Batterie, Leistung),
Helligkeit, Bewegung, Neigung – mit neuesten Funktechnologien werden mit jenen kaffeebechergroßen
Knoten Reichweiten von bis zu 50 Kilometer überwunden, ohne größere Leistung zu benötigen.
Bei dieser Entfernung gibt es allerdings erneut das vorherige Problem: Keine Anbindung an das Stromnetz. Zur Lösung wird im Labor Elektronik von M. Eng. Stefan Zenger und zwei weiteren Angestellten unter Leitung von Prof. Dr. Martin Schubert an einer Stromversorgung gearbeitet, die nicht
nur mit Batterien oder Akkus arbeiten kann, sondern auch mit Solarzellen, Windrädern usw. betrieben werden kann. Zur Not soll der Funkknoten aber auch aus einem Stromnetz gespeist werden können, wenn eines verfügbar ist. Der Funkknoten kann darüber hinaus empfangene Daten in einer Cloud speichern, um sie ortsunabhängig auswerten und verarbeiten zu können. Die Übertragung der Daten erfolgt unter höchsten Sicherheitsstandards in Sachen Verschlüsselung und Authentifizierung.
Durch dieses sehr weite Spektrum von Anwendungen ist das sich derzeit in Entwicklung befindende „ComBo“ (Communication Board – also ein IoT-Funkknoten als Plattform) sowohl für Anwendungen im professionellen Bereich sowie für technik-affine „Bastler“ wie etwa Studierende der OTH Regensburg interessant.