Projekt REiKoLa

OTH Regensburg und BRK testen Komp-Geräte gegen das Alleinsein

Guter Kontakt trotz Entfernung und Pflege? Ein Team aus Sozial- und Pflegewissenschaftlerinnen der OTH Regensburg untersucht in Kooperation mit dem BRK-Kreisverband Regensburg, ob der Einsatz sogenannter Komp-Geräte die Einsamkeit von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern reduzieren kann.

Im Rahmen der Studie REIKOLA an der OTH Regensburg wurden am Mittwoch, 17. April 2024, in fünf Einrichtungen des BRK-Kreisverbands in Stadt und Landkreis Regensburg Komp-Geräte installiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen ihren Komp nun kostenlos sechs Monate lang testen. „Mein Sohn verbringt die kommenden Monate bei meinem Enkel und dessen Familie in Italien. Immer wenn er dort ist, bin ich so einsam, weil er mich nicht besuchen kommt. Nun können wir trotzdem in Verbindung bleiben“, so Kreszenz Szopomajemic.

Durch den Komp können pflegebedürftige Menschen ihre Angehörigen oder Freunde auch mittels Videotelefonie sehen, was besonders wertvoll ist, wenn aufgrund von weiter Entfernung nur wenige Besuche möglich sind. Die Geräte ermöglichen die Vernetzung aller Familienmitglieder über eine Komp-App mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen. Der Komp bietet die Möglichkeit für den Empfang von Videoanrufen, Fotos und Textnachrichten. Dabei ist die Bedienung so einfach, dass der Komp besonders für Menschen geeignet ist, die keine Erfahrung mit Technik haben. Bei dem Ein-Knopf-Computer, muss lediglich ein Drehknopf bedient werden, der das Gerät ein- und ausschaltet und die Lautstärke regelt.

Besonders gute Erfahrungen haben Menschen mit dem Komp gemacht, wenn die Angehörigen ihren Alltag regelmäßig teilen und so immer wieder Fotos, Nachrichten oder Anrufe die pflegebedürftigen Angehörigen erreichen.

Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali vom Labor Pflege der OTH Regensburg untersucht mit ihrem Team, ob durch den Einsatz des Komps das Einsamkeitsempfinden der pflegebedürftigen Menschen reduziert werden kann. Eine weitere Fragestellung ist, ob der Komp eine Entlastung für Pflegefachkräfte darstellt. „Wir wollen genau darauf schauen welche Voraussetzungen nötig sind, damit pflegebedürftige Menschen von diesen Geräten profitieren“, so Prof. Dr. Meussling-Sentpali. Zum Ende der Studie werden Handlungsempfehlungen für die Implementierung digitaler Kommunikationsmittel in der stationären Pflege veröffentlicht und in einem Symposium vorgestellt. Finanziert wird die Studie durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.

„Wir freuen uns und sind dankbar, bei diesem tollen Projekt mit unseren Teams der BRK-Seniorenzentren mitwirken zu dürfen. Der Kontakt unserer Seniorinnen und Senioren zu ihren Lieblingsmenschen, zu ihrer Familie ist sehr, sehr wichtig und macht sie glücklich“, sagte Melanie Kopp, Pressesprecherin des BRK-Kreisverband Regensburg.

 

Zwei Personen sitzen neben einem Tisch mit Bildschirm.